Anonymität im Tor-Netzwerk in Gefahr
Über den Tor-Browser surfen Nutzerinnen und Nutzer theoretisch anonym, indem sie ihre Verbindungen über Tor-Knotenpunkte leiten und so ihr Surfverhalten verschleiern. Das Programm dient auch als Zugang zum sogenannten Darknet, in dem unter anderem Waffen und Drogen gehandelt werden. Laut Tagesschau-Bericht sind bei Tor fast 8.000 Knotenpunkte in rund 50 Ländern in Betrieb, die von circa zwei Millionen Menschen täglich genutzt werden. Das Darknet hat aber auch seine guten Seiten: Unter anderem ermöglicht es die Umgehung von Internet-Zensur, was vor allen von Menschenrechtsaktivisten genutzt wird. Auch offiziell verbotene Nachrichtenkanäle sind über das Darknet abrufbar, um Informationen zugänglich zu machen.
Chaos Computer Club übt Kritik
Matthias Marx vom CCC warnt vor den Konsequenzen der Maßnahme: “Diese technische Möglichkeit besteht nicht nur für Deutsche Strafverfolgungsbehörden zur Verfolgung schwerer Straftaten, sondern gleichermaßen für Unrechtsregime bei der Verfolgung von Oppositionellen und Whistleblowern. Das Tor-Projekt ist daher jetzt unter Zugzwang, den Anonymitätsschutz zu verbessern.”