Beim Treffen im Park, auf Reisen oder bei der Arbeit im Freien darf die richtige Musik nicht fehlen. Die eingebauten Lautsprecher von Smartphones sind viel zu mickrig, um stimmungsvolle Klänge zu erzeugen. Zum Glück gibt es Bluetooth-Boxen, die sich unkompliziert kabellos mit Handy, Tablet und anderen Abspielern koppeln lassen. Die handlichen Lautsprecher sind in vielen Größen und Preisklassen erhältlich. Wer nach günstigen Modellen für unter 100 Euro sucht, ist hier richtig: Wer holt den Testsieg?
Der LG Xboom 360 Go DXO3 ist in seinem Preisbereich der Spitzenreiter. Für knapp unter 100 Euro (Stand: September 2024) erwartet Musikfans ein vor Staub und Spritzwasser geschützter Lautsprecher (IP54) mit einer besonders langen Akkulaufzeit von bis zu 44 Stunden. Externe Geräte lassen sich jedoch nicht über die Box aufladen. Der Klang des Lautsprechers ist insgesamt angenehm. Stimmen klingen sauber und gut verständlich, gleiches gilt für die Mitten und Höhen. Auch die Bässe sind gut hörbar, allerdings eher im oberen Bereich anzutreffen. Für gute Laune sorgt die zugehörige App mit Klanganpassung und Lichteinstellung. So verfügt der Lautsprecher über eine ansprechende Optik mit 360-Grad-Beleuchtung.

LG Xboom 360 Go DXO3 im Test

Der LG-Lautsprecher Xboom 360 DXO3 ist ein echter Hingucker.

Foto: COMPUTER BILD

Für knapp 35 Euro (Stand: September 2024) liefert der eckige Grundig Jam Earth ein rundes Ergebnis. In dem kompakten Gehäuse hat ein wuchtiger Basstreiber zwar keinen Platz, dadurch klingt der Jam ein wenig dünn. Allerdings sind auch doppelt so teure Modelle kaum besser. Zum Nebenbeihören eignet sich der kleine Grundig sehr gut, außerdem lädt er bei Bedarf mit seiner USB-Ladebuchse Smartphones auf – wie eine Powerbank. Die Akkulaufzeit von mehr als 32 Stunden überzeugte im Test.

Grundig Jam Earth auf einer Wiese

Immer dabei: Den Grundig Jam Earth verstauen Sie problemlos in Rucksack & Co.

Foto: Beko Grundig Deutschland GmbH

Bluetooth-Boxen unter 100 Euro im Test: So testet

Mithilfe eines Schallpegelmessgeräts stellen die Tester die maximale Lautstärke fest.

Foto: Marshall, COMPUTER BILD

Ein guter Bluetooth-Lautsprecher überzeugt vor allem mit seinem Klang. Dieser Testpunkt fließt mit 45 Prozent in die finale Note ein. Die Maximallautstärke bestimmen die Redakteure mithilfe eines Schallpegelmessgeräts. Für die Prüfung sitzen sie in einem Meter Entfernung, während die voll aufgedrehte Box einen 400-Hertz-Ton abspielt. Der entstandene Schalldruck lässt sich mit dem Messgerät feststellen. Für die Mobilitätstauglichkeit der Box sind Größe, Gewicht, Akkulaufzeit und Robustheit wichtig. Zusammen machen diese Testpunkte 20 Prozent der Endnote aus. Das heißt, die Boxen müssen auf die Waage und die Tester messen sie aus.

Bluetooth-Boxen unter 100 Euro im Test: Wasserdicht

Sind die Boxen wirklich wasserdicht? COMPUTER BILD macht den Härtetest.

Foto: Tribit, COMPUTER BILD

Der Hersteller gibt mittels der IP-Schutzzertifizierung an, wie robust der Lautsprecher ist. Besitzt das Gerätegehäuse die Schutzstufe IPX7, ist es wasserdicht bis ein Meter. Auch das prüfen die Tester und tauchen die Testkandidaten in eine Wassersäule. Die Akkulaufzeit messen die Redakteure mithilfe eines Android-Handys, auf dem die Apps IFTTT und Macdroid installiert sind. Die Anwendungen vermerken den Kopplungs- sowie Entkopplungszeitpunkt. Mit einer Lautstärke von 80 Dezibel spielt der Bluetooth-Lautsprecher eine Playlist in der Dauerschleife ab, bis er aufgibt.

Der JBL Go 3 Eco besteht laut Hersteller zu weiten Teilen aus Recycling-Kunststoff, der normale Go 3 ohne Eco ist technisch identisch und etwas günstiger. Der Klang gefiel im Test trotz der weitgehenden Abstinenz von Bässen. Die maximale Lautstärke ist für größere Sausen jedoch zu gering. Dafür geht die Steuerung leicht von der Hand, nur ist die von anderen JBL-Boxen bekannte App mit dem Go leider nicht kompatibel. Über die Ladentheke gehen der JBL Go 3 Eco und der JBL Go 3 jeweils für etwa 35 beziehungsweise 30 Euro (Stand: September 2024).

JBL Go 3 Eco im Park

Leichtgewicht: Der JBL 3 Eco wiegt knapp über 200 Gramm.

Foto: COMPUTER BILD

Erwartungsgemäß zeichnet sich der Preisbereich bis 100 Euro nicht mit hervorragenden Klangnoten aus. Zum Hören nebenbei oder als Untermalung des Grillabends reichen die kleinen Boxen allerdings vollkommen aus. Den besten Eindruck hinterließ der Teufel Boomster Go: Der kleine Satansbraten hat für seine Größe einen erstaunlich druckvollen Klang. Die Höhen sind ein wenig spitz und die Mitten etwas zu leise, er gibt Musik aber klarer als der Testsieger wieder.

Normalerweise bestimmt die Größe des Lautsprechers Zweck sowie Einsatzort. Im Preisbereich bis 100 Euro sind die Testkandidaten meist klein und handlich. Sie eignen sich sowohl für unterwegs als auch fürs Wohnzimmer oder den Garten. Die kleinen Funklautsprecher erreichen verständlicherweise nicht die Lautstärke der größeren Geschwister. Für eine Strandparty oder für Feiern im Vereinsheim müssen Nutzerinnen und Nutzer mehr Geld in die Hand nehmen. Kleinster Vertreter ist etwa der JBL Go 3, der aufgrund seiner geringen Größe (9×7,5×4,1 Zentimeter) kaum Platz im Rucksack wegnimmt.

Ein geringes Gewicht ist ebenfalls wichtig, möchten Musikfans die Funkboxen überallhin mitnehmen. Richtige Schwergewichte gibt es in dieser Kategorie nicht. Wirklich überraschend ist das Ergebnis in diesem Testpunkt nicht: Den Titel des leichtesten Lautsprechers sichert sich der JBL Go 3. Zarte 209 Gramm brachte die handliche Box auf die Waage.

Das Unternehmen Teufel buhlt mit dem Teufel Boomster Go für rund 80 Euro (Stand: September 2024) um die Gunst der Kundschaft. Der kabellose Lautsprecher ist klein und kompakt, was sich auf die Akkulaufzeit auswirkt: Nach nicht einmal neun Stunden ist der Ofen aus. Der Sound übertrifft hingegen die gesamte Konkurrenz, ist jedoch leicht kratzig. Die Bedienung geht leicht von der Hand. Sie wollen mit dem Boomster Go im Pool baden? Kein Problem, Teufel setzt auf die Schutzklasse IPX7.

Frau hält Teufel Boomster Go

Genuss für die Ohren: Der Teufel Boomster Go zieht klanglich an der Konkurrenz vorbei.

Foto: Teufel

Bluetooth-Boxen unter 100 Euro im Test:

Modelle wie der Pure StreamR Splash haben ein wasserdichtes Gehäuse (IPX7), das sogar einen Tauchgang übersteht.

Foto: Pure

Langer Hörspaß setzt einen ausdauernden Akku voraus. Aufgrund des meist kleinen Gehäuses rechnet man bei Boxen dieser Klasse mit einem minimalistischen Akkublock und dadurch mit einer kurzen Spielzeit. Allerdings konnten einige Modelle überraschen. Mit unglaublichen 32 Stunden und 20 Minuten steht der Grundig Jam Earth an der Spitze, das reicht sogar für einen Wochenendausflug. Der Testsieger spielte rund vier Stunden weniger und liefert damit immer noch ein sehr gutes Ergebnis ab.

Trotz ihrer Minimaße überzeugte die preiswerte Tribit StormBox Micro 2 im Test. Zwar gibt es Abzüge beim Klang, dafür ist der Winzling staub- und wasserdicht. Und obwohl die Akkulaufzeit mit knapp unter zehn Stunden nicht der ganz große Wurf ist, lässt sich ein Smartphone über die Powerbank-Funktion mit Strom versorgen. Eine gute App rundet das Angebot ab und ermöglicht etwa, den Sound anzupassen. Preislich liegt die Tribit StormBox Micro 2 bei etwa 60 Euro (Stand: September 2024).

Powerbank-Funktion der Tribit StormBox Micro 2

Trotz seiner Minimaße und einer Akkulaufzeit von unter zehn Stunden bietet der Micro 2 eine Powerbank-Funktion.

Foto: COMPUTER BILD

In einigen Bluetooth-Boxen steckt mehr, als man von ihnen erwartet. Der Grundig Jam Earth lädt beispielsweise Smartphones auf. Solch eine Ladefunktion ist vor allem praktisch, um beim Musikhören parallel den Abspieler aufzuladen. Allerdings zehrt das Extra an der Gesamtlaufzeit des Lautsprechers. Ebenfalls praktisch ist beispielsweise ein Stereoeingang (3,5-Millimeter-Klinke), an den sich Geräte ohne Bluetooth anschließen lassen. Alternativ verbinden Musikfans ihr Smartphone per Kabel und schalten dann Bluetooth aus. Das spart Akku und verlängert den Hörspaß. Über diese Funktion verfügt auch der Grundig Jam Earth. Im Pure StreamR Splash ist sogar ein Kabel fest verbaut, sodass es nicht verloren gehen kann.

Der LG Xboom 360 Go DXO3 setzt sich mit einem soliden Klang und wasserdichten Gehäuse an die Spitze der Bluetooth-Boxen für unter 100 Euro. Deutlich günstiger – aber dennoch gut – ist der Preis-Tipp: Der Grundig Jam Earth erweist sich als wahrer Dauerläufer und lässt sich besonders leicht verstauen.

Bluetooth-Boxen unter 100 Euro: Häufige Fragen

Was kann man mit einer Bluetooth-Box unter 100 Euro machen?

Ein Bluetooth-Lautsprecher eignet sich hauptsächlich zum Abspielen von Musik. Als Abspieler dient zum Beispiel ein Smartphone. Einige Testgeräte verfügen über eine USB-Buchse, womit sich die Box auch als Powerbank nutzen lässt.

Welche Bluetooth-Box unter 100 Euro hat den besten Sound?

Die Bluetooth-Box mit dem besten Sound ist nicht gleich der beste Funklautsprecher. Der Teufel Boomster Go liegt im Vergleich zwar auf Platz 12, dennoch lieferte er den besten Klang. Er gibt Musik kraftvoll und klar wieder.

Welche JBL-Box unter 100 Euro ist die beste?

Die JBL Flip 5 ist die beste JBL-Box unter 100 Euro.

IP-Klassen: Was bedeuten IPX7 & Co.?

Die IP-Klassen (International Protection) sind ein internationaler Standard, der angibt, inwiefern elektronische Geräte gegen äußere Einflüsse – insbesondere Fremdkörper wie Staub und Berührungen, aber auch Wasser – geschützt sind. Eine IP-Klasse besteht aus der Bezeichnung IP für die entsprechende Norm und zwei Kennziffern. Das sieht dann in etwa so aus: IP##. Die erste Ziffer beschreibt, wie gut das Gerät gegen Fremdkörper geschützt ist. Folgende Schutzklassen gibt es:

  • 0 = kein Schutz
  • 1 = Schutz gegen feste Fremdkörper (Durchmesser ≥ 50 Millimeter) und großflächige Berührungen mit der Hand
  • 2 = Schutz gegen feste Fremdkörper (Durchmesser ≥ 12,5 Millimeter) und Berührungen mit den Fingern
  • 3 = Schutz gegen feste Fremdkörper und Berührungen mit Werkzeugen, Drähten und dergleichen (Durchmesser ≥ 2,5 Millimeter)
  • 4 = Schutz gegen feste Fremdkörper und Berührungen mit Werkzeugen, Drähten und dergleichen (Durchmesser ≥ 1 Millimeter)
  • 5 = Schutz gegen Staub in schädigender Menge und Berührungen
  • 6 = staubdicht und Schutz gegen Berührungen

Die zweite Ziffer gibt den Schutzgrad gegen Wasser an. Die Schutzklassen lauten:

  • 0 = kein Schutz
  • 1 = Schutz gegen senkrecht fallende Wassertropfen (Tropfwasser)
  • 2 = Schutz gegen schräg fallende Wassertropfen (Gehäuseneigung = bis 15 Grad)
  • 3 = Schutz gegen schräg fallende Wassertropfen (Gehäuseneigung = bis 60 Grad)
  • 4 = Schutz gegen Spritzwasser aus allen Richtungen
  • 5 = Schutz gegen Wasserstrahl aus beliebigem Winkel
  • 6 = Schutz gegen starkes Strahlwasser aus beliebigem Winkel
  • 7 = Schutz gegen Wassereindringung bei zeitweisem Eintauchen (bis 30 Minuten)
  • 8 = Schutz gegen Wassereindringung bei dauerhaftem Eintauchen
  • 9 = Schutz gegen Wassereindringung bei starkem Druck (Düse, Dampfstrahl)

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