Nothing ist in diesem Jahr besonders umtriebig: Im März erschien das Phone 2a, dann folgten weitere Kopfhörer und zuletzt der Launch der Untermarke CMF in Deutschland. Die brachte mit der CMF Watch Pro 2 erstmals eine Smartwatch des Herstellers nach Deutschland. Doch jetzt geht es im Kerngeschäft weiter: Das Nothing Phone 2a bekommt mit dem Phone 2a Plus einen Nachfolger. Wir haben uns das Smartphone bereits angesehen und klären, welche Unterschiede es gibt.

Metallisches Design

Das transparente Gehäuse auf der Rückseite zählt zum Markenzeichen von Nothing. Auch beim Phone 2a Plus ist es dabei, allerdings sieht es im Inneren nun etwas anders aus. Denn statt dem üblichen Look in Schwarz und Weiß gibt es das Smartphone dieses Mal in Grau mit Metallelementen. Abseits dessen ist Nothing dem Design des Phone 2a geblieben. Das bedeutet auch, dass der Hersteller sich bei der Gestaltung der Rückseite wieder am Plan der U-Bahn von New York hat inspirieren lassen. Eine große Schwäche hat das Nothing Phone weiterhin: Das Phone 2a Plus ist nicht wasserdicht, sondern nur gegen Spritzwasser geschützt.

Auch das Nothing Phone 2a Plus bekommt einen Glyph, allerdings fällt der kleiner aus als bei den vorherigen Modellen. Er befindet sich lediglich im oberen Bereich der Rückseite. Dort lässt sich dann unter anderem die Restzeit eines Timers anzeigen, ein individuelles Signal für einen Anruf oder andere Benachrichtigungen festlegen. Weitere Spielereien ermöglicht die Komponist-App, die auf jedem Modell ab Werk installiert ist. In den Einstellungen lässt sich zudem eine Musikvisualisierung aktivieren – läuft ein Song über die Lautsprecher, visualisiert der Glyph auf der Rückseite den Sound.

Vorne sitzt ein 6,7 Zoll großes AMOLED-Display unter Gorilla Glass 5. In der Spitze soll es bis zu 1.300 Nits hell scheinen – im Sonnenlicht sind allerdings eher 1.100 Nits realistisch. So oder so: Im Praxis-Test ließ sich das Smartphone auch unter freiem Himmel gut bedienen. Alle Informationen waren etwa beim Fotografieren ablesbar. Zudem hat das Nothing Phone 2a Plus eine Bildwiederholrate von bis zu 120 Hertz – sie wird adaptiv gesteuert.

Nothing Phone 2a Plus mit dem Display nach vorne gehalten von einer Hand. Die Person trägt einen blauen Pulli. Im Hintergrund ist die Skyline von Hamburg zu sehen.

Das Nothing Phone 2a Plus macht einen guten Eindruck.

Foto: COMPUTER BILD / Janina Carlsen

Neue Kamera verbaut

Bei den beiden Kameras auf der Rückseite handelt es sich um die Hauptkamera mit 50 Megapixeln (MP) und eine Ultraweitwinkelkamera (50 MP). Im Display auf der Vorderseite ist zudem ein kleines Loch für die Frontkamera (50 MP). Eine Makrokamera ist nicht an Bord und auch eine Telelinse gibt es nicht. Bei der Ultraweitwinkelkamera setzt Nothing weiterhin auf den JN1-Sensor von Samsung, der seit dem Phone 1 zum Einsatz kommt. Neu ist, dass der jetzt auch bei der Frontkamera zum Einsatz kommt. Zudem gibt es mit dem Samsung GN9 einen neuen Sensor für die Hauptkamera. Machen diese Änderungen das Ergebnis besser?

Bei Tageslicht gelingen mit dem Phone 2a Plus gute Aufnahmen. Die Hauptkamera fängt vor allen in der Nähe die Details gut ein und auch die Farbdarstellung überzeugte im Praxis-Test. Bei Nutzung der Ultraweitwinkelkamera fällt jedoch an den Bildrändern auf, dass die Details etwas verschwimmen. Auch der Zoom kann im Praxis-Test nicht wirklich überzeugen. Bleibt bei zweifacher Vergrößerung zumindest im Vordergrund die Detailtreue noch gut, lässt sich das für die vierfache Vergrößerung oder gar die zehnfache Zoomstufe nicht sagen. Hier weichen die Details, ein matschiges Bild entsteht. Auch das Nothing Phone 2a Plus ist aus diesem Grund keine Empfehlung für Menschen, die viel in die Ferne fotografieren wollen.

Barkasse in weiß auf der Alster in Hamburg. Im Hintegrund ist das Gebäude mit dem Schriftzug Hapag LLoyd zu sehen.

Bei Tageslicht erzielt die Hauptkamera gute Aufnahmen.

Foto: COMPUTER BILD / Janina Carlsen

Barkasse in weiß auf der Alster in Hamburg. Im Hintegrund ist das Gebäude mit dem Schriftzug Hapag LLoyd zu sehen.  Es handelt sich um eine Ultraweitwinkelaufnahme.

Bei der Verwendung der Ultraweitwinkelkamera verschwimmen die Details am Rand.

Foto: COMPUTER BILD / Janina Carlsen

Barkasse in weiß auf der Alster in Hamburg. Im Hintegrund ist das Gebäude mit dem Schriftzug Hapag LLoyd zu sehen. Beim Foto wurde die zweifache Zoomfunktion genutzt.

Schon bei zweifacher Vergrößerung schwinden die Details leicht.

Foto: COMPUTER BILD / Janina Carlsen

Barkasse in weiß auf der Alster in Hamburg. Im Hintegrund ist das Gebäude mit dem Schriftzug Hapag LLoyd zu sehen. Beim Foto wurde die vierfache Zoomfunktion genutzt.

Bei vierfachem Zoom ist von den Details nicht mehr viel übrig.

Foto: COMPUTER BILD / Janina Carlsen

Positiv ist wiederum das Ergebnis mit der Frontkamera: Hier fängt die Kamera zuverlässig die Details bei Tageslicht ein. Der Hintergrund ist stets mit einem leichten Bokeh-Effekt versehen. Wer den noch verstärken möchte, schaltet den Porträtmodus ein. Dann verschwimmt der Hintergrund noch mehr. Schade: Immer wieder wurden einzelne Ränder nicht richtig getroffen und deswegen ist das Ergebnis nicht immer perfekt. Auch der Hintergrund hinter einem Brillenglas bleibt scharf. Insgesamt gefällt die Leistung der Frontkamera dennoch.

Selfie einer Frau mit der Skyline von Hamburg im Hintergrund. Sie lächelt in die Kamera. Sie trägt eine runde, goldene Brille und einen blauen Pulli. Sie hat braune, glatte Haare.

Auch die Selfie-Kamera liefert bei Tageslicht gute Resultate.

Foto: COMPUTER BILD / Janina Carlsen

Selfie einer Frau mit der Skyline von Hamburg im Hintergrund. Sie lächelt in die Kamera. Sie trägt eine runde, goldene Brille und einen blauen Pulli. Sie hat braune, glatte Haare.  Der Hintergrund ist verschwommen. Nur die Person ist scharf.

Der Porträtmodus hat teilweise Probleme mit der Abgrenzung.

Foto: COMPUTER BILD / Janina Carlsen

Exklusiver Prozessor

Beim ersten Nothing Phone hatte Qualcomm den verbauten Snapdragon-Prozessor eigens für das Modell mit der Fähigkeit zum kabellosen Laden ausgestattet. Mit dem Phone 2a wandte sich Nothing jedoch von Qualcomm ab und setzte stattdessen auf MediaTek. Die bieten Nothing eine erneute Besonderheit: Der Dimensity 7350 Pro 5G wird exklusiv für das Phone 2a Plus hergestellt. Dazu gibt es 12 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher (RAM). In den ersten Benchmark-Ergebnissen war ein kleiner Tempo-Boost gegenüber dem Phone 2a zu erkennen. Auch im Alltag konnte das Smartphone überzeugen: Es reagiert schnell auf Eingaben. Selbst das Zocken von Mobile Games ist mit dem Phone 2a Plus kein Problem. Hierfür gibt es sogar einen eigenen Game Mode, der beispielsweise eingehende Anrufe automatisch ablehnt und Benachrichtigungen ausblendet, damit nichts das Gaming-Erlebnis schmälert.

Der interne Speicher des Phone 2a Plus ist 256 GB groß. Eine Erweiterung mittels einer Speicherkarte ist nicht möglich. Dual-Sim wiederum gehört zum Aufgebot des Smartphones – allerdings nur mit physischen Nano-Sim-Karten, denn eine eSIM-Funktion fehlt. Ebenfalls dabei: Bluetooth 5.3, 5G, Wifi 6 und NFC für kontaktloses Bezahlen. Ab Werk läuft auf dem Phone 2a Plus Nothing OS 2.6 auf der Basis von Android 14 – das Unternehmen verspricht drei weitere große Android-Updates und vier Jahre lang Sicherheitsupdates.

Akku mit Ausdauer?

Der Akku des Nothing Phone 2a Plus fasst 5.000 Milliamperestunden. Mit dem passenden Netzstecker ist nach Angaben des Unternehmens eine Ladegeschwindigkeit von bis zu 50 Watt drin. Damit soll es Nothing zufolge nur 56 Minuten dauern, bis der Akku wieder komplett geladen ist. Diesem Test muss sich das Smartphone noch im COMPUTER BILD-Labor stellen. Schön: Mit bis zu 5 Watt lassen sich auch andere Geräte mit dem Nothing Phone 2a Plus laden.

Nothing Phone 2a Plus: Preis, Farben, Verfügbarkeit

Das Nothing Phone 2a Plus wurde am 6. September 2024 vorgestellt. Zum gleichen Zeitpunkt startete auch die Vorbestellerphase für das Smartphone. Zum Verkaufsstart ruft Nothing für das Gerät 429 Euro auf. Farblich hält es sich bedeckt: Das Smartphone gibt es nur in Schwarz oder Grau.

Nothing Phone 2a Plus: Fazit des Praxis-Tests

Das Nothing Phone 2a Plus unterscheidet sich vom Phone 2a zunächst vor allem in der Farbe. Doch auch im Inneren warten einige Neuerungen wie ein frischer Prozessor und neue Sensoren für die Kamera. Mit diesem Aufgebot konnte das Smartphone im Praxis-Test überzeugen. Es zeigte sich in den Benchmarks etwas schneller als das normale Phone 2a und auch im Alltag überzeugte die Nutzung. Das Display selbst scheint im Sonnenlicht hell genug, um beispielsweise Fotos zu schießen. Hier liegt weiterhin das größte Manko von Nothing: Vor allem beim Einsatz des Zooms verlieren die Aufnahmen zu schnell Details. Positiv ist allerdings die Qualität der Bilder bei Tageslicht – auch von der Frontkamera. Im Vergleich zum Phone 2a ist das große Plus jedoch ausgeblieben.

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