Die ersten Falt-Handys kamen mit einem großartigen Versprechen: Displays so groß, wie man es früher allenfalls von Tablets kannte, aber mobil. Doch beliebt sind Falt-Handys derzeit vor allem in ihrer kleinsten Form, als Wiedergeburt des Klapphandys, mit denen die riesigen Displays normaler Smartphones auch in der Vordertasche der Jeans passen. Samsungs Flip-Modelle im Hanuta-Format sind hier sehr erfolgreich – das Flip 6 erreichte im Test Bestwerte. Bei den großen Exemplaren dagegen haperte es bisher noch mit der Alltagstauglichkeit: Das Samsung Fold 6 ist technisch Spitze, aber auch in der neusten Variante noch recht dick. Das erste Falt-Handy, das tatsächlich auch im Alltag überzeugen konnte, war das Honor Magic V2 – doch dem fehlte es unter anderem an Wasserdichtigkeit. Das Magic V3 soll jetzt alles besser machen.

Honor Magic V3: Faltdisplay mit 7,92 Zoll

Honor Magic V3: Innen beeindruckt ein riesiges Faltdisplay mit 7,92 Zoll.

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Honors Gen 3 ist endlich wasserdicht!


Gleich vorneweg die wichtigste Neuerung des Magic V3 gegenüber dem Vorgänger: Ja, es ist endlich genauso wasserdicht wie Samsungs Fold 6 – zertifiziert nach IPX8. Samsung punktet beim Fold 6 und Flip 6 mit einer IP48-Zertifizierung – die erste Zahl steht für die Robustheit gegenüber Fremdkörpern. Da Schutzklasse 4 aber weder vor Staub noch kleinen Sandkörnern schützt, fällt der Unterschied nicht wirklich ins Gewicht. Kein Falt-Handy ist derzeit für Strandurlaube oder Outdoor-Abenteuer gut geeignet. Und so gelten auch beim Magic V3 zumindest für das große Faltdisplay innen Vorsichtsmaßnahmen: nicht kratzen und die ab Werk aufgebrachte Schutzfolie nicht selbst abziehen.

Honor Magic V3: An der Kante nur 9 mm dick

Honor Magic V3: aufgeklappt an der Kante nur 4,35 mm dick.

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Magic V3: Es geht noch dünner

Bei der Alltagstauglichkeit der großen Falter stört – neben den prinzipbedingt großen Maßen – vor allem die Dicke im zugeklappten Zustand. Das Magic V3 begeisterte damals die COMPUTER BILD-Tester mit einer Dicke von nur 9,9 mm (gegenüber damals 13,4 mm beim Fold 5 und 12,5 mm beim danach erschienenen Fold 6). Gute Nachricht: Das Honor Magic V3 behält diese Stärke auch im weiter abgedichteten Gehäuse bei, wird sogar noch unmerklich schlanker: Zusammengeklappt messen beide Ränder übereinander nur noch 9,2 mm (jede Hälfte einzeln 4,4 mm). Die Gehäusehälften liegen plan und fest aufeinander.

Honor Magic V3 vs. Samsung Galaxy Z Fold 6

Honor Magic V3 vs. Samsung Galaxy Z Fold 6 – der Unterschied in der Dicke (9,2 mm vs. 12,5 mm) ist auch ohne Nachmessen offensichtlich.

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Faltdisplay im Test

Der Clou das Honor Magic V3 ist das riesige Faltdisplay mit einer 120-Hertz-LTPO-OLED, einer Diagonale von 7,92 Zoll und einer ordentlichen Schärfe von 402 ppi (2344×2156 Pixel). Bei der Helligkeit bleibt es noch ein gutes Stück hinter aktuellen Spitzenhandys zurück, schafft mit HDR-Inhalten 1.428 Candela pro Quadratmeter (cd/m2) und mit normalen Inhalten sogar nur 1.015 cd/m2. Zum Vergleich: Das Fold 6 liegt hier mit bis zu 2.608 cd/m2 bei HDR und 1.960 cd/m2 bei SDR weit vorn. Doch die Erfahrung zeigt, dass man das große Faltdisplay ohnehin vor allem in Innenräumen, etwa im Zug oder auf dem Sofa nutzt, insofern ist die Leistung auch hier sehr gut.

Honor Magic V3: Außendisplay mit 6,43 Zoll

Honor Magic V3: Außendisplay mit 6,43 Zoll.

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Zugeklappt fast wie ein normales Handy

Ein Vorteil des schlanken Gehäuses: Das Magic V3 lässt sich auch zugeklappt fast wie ein normales Handy nutzen. Auch deshalb, weil auf der Vorderseite ein angenehm großes 6,43-Zoll-Display steckt, das weniger lang gezogen ist als etwa bei Samsung. Es ist zudem mit bis zu 5.000 cd/m2 (Herstellerangabe bei HDR) deutlich heller als das Innendisplay, dank LTPO-OLED-Technik ähnlich kontraststark und ruckelfrei (regelt variabel bis 120 Hertz) hoch.

Snapdragon-CPU macht Tempo

Im Tempo-Vergleich zieht Honor mit Samsung gleich, nutzt denselben schnellen Qualcomm-Prozessor Snapdragon 8 Gen 3. Dass der bei Samsung teils etwas höher taktet, ist in der Praxis nicht relevant. Für ebenfalls starkes Tempo im Internet sorgen 5G und Wifi 7 (802.11be oder WLAN be).

Magic V3

Auf der Rückseite trägt das Magic V3 eine starke Dreifachkamera aus 50-MP-Hauptkamera, fünffach optischem Periskop-Tele (50 MP) und 40-MP-Ultraweitwinkel.

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Kamera: Starke Tele-Leistung

Bei der Kamera lässt sich Honor nicht lumpen, verbaut ebenfalls drei starke Kameras: Hauptkamera und Tele arbeiten mit einem 50-Megapixel-(MP)-Sensor, Ultraweitwinkel mit 48 MP. Die optische Vergrößerung (fünffach optischer Zoom) fällt stärker aus als bei Samsungs Fold 6. Im Test schnitt die Tele-Kamera selbst bei Zoom-Faktor 4 (wo noch die Hauptkamera zum Einsatz kommt) besser ab als Samsung. Doch normale Fotos waren bei Tag und Nacht bei Samsung etwas besser – insgesamt macht das Magic V3 aber tolle Fotos! Die Frontkamera hat 20 MP und schießt ebenfalls gute Bilder. Videos sind mit Haupt- und Frontkamera mit bis zu 4K-Auflösung (60 FPS) drin. Dass kein 8K möglich ist, dürften die meisten verschmerzen. Für die Bildbearbeitung setzt Honor auf die Hilfe von KI, etwa beim Löschen störender Objekte oder Personen.

Honor Magic V3: Ultraweitwinkel-Aufnahme

Honor Magic V3: Ultraweitwinkel-Aufnahme.

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Honor Magic V3: Standardaufnahme

Honor Magic V3: Standardaufnahme.

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Honor Magic V3: 10 x Zoom

Honor Magic V3: Zehnfach-Zoom-Aufnahme.

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Magic V3 im Akku-Test

Der Akku fällt mit 5.150 mAh ein wenig stärker aus als bei Samsung (das Fold 6 hat nur 4.400 mAh). Die Laufzeit bei Nutzung des großen Displays fällt mit 8:43 Stunden gut aus, ist jedoch nicht überragend. Wer aber häufig das Außendisplay nutzt, dürfte weitaus länger mit einer Akkuladung auskommen. Großer Pluspunkt: Das Laden ist nicht nur per Kabel recht schnell (bis 65 Watt, in 69 Minuten voll und in 15 Minuten bei 40 Prozent), sondern erstmals auch drahtlos möglich (per Spezial-Ladeschale sogar bis 50 Watt).

Honor Magic V3: Preis, Release

Das Honor Magic V3 ist ab 1.999 Euro erhältlich, der Release dürfte bereits kurz nach der Ankündigung auf der IFA erfolgen.

Honor Magic V3 im Test: Fazit

Das Honor Magic V3 bietet endlich beides – aktuelle Spitzentechnik samt riesigem Display und ein handliches Design. Ein großer Pluspunkt ist das wasserdichte Gehäuse. Im Test waren die Displayhelligkeit und die Kamera nur einen Hauch schlechter als bei Samsungs Fold 6, sodass es am Ende “nur” für die Note 1,5 reichte. In der Praxis aber ist der Vorteil, das schlanke Gerät die meiste Zeit problemlos auch zusammengeklappt nutzen zu können, schwer messbar. Wer nur ein Handy haben möchte und auf Samsung-Extras wie den Bildschirmstift S Pen oder DeX nicht angewiesen ist, dürfte mit dem Magic V3 besser fahren als mit dem Fold 6.

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