Bei Sony haben Sie die Wahl: Soll es ein günstiger LCD-Fernseher oder ein besonders kontraststarkes OLED-Modell sein? Oder steht maximale Bilddynamik für Action und Gaming auf dem Wunschzettel? Bravia-Fernseher gibt es für jeden Anspruch in unterschiedlichsten Preisklassen und Größen. Der japanische Hersteller verwendet dabei ganz unterschiedliche Bildschirmtechniken, um den unterschiedlichen Ansprüchen bestmöglich gerecht zu werden. Wo sich andere Hersteller festlegen und häufig Top-Modelle mit OLED und günstige mit LCD ausstatten, bietet Sony in der Top-Klasse beide Techniken gemischt ein. Schwierige Entscheidung? COMPUTER BILD hatte die wichtigsten Modelle im Test und nennt die jeweiligen Vor- und Nachteile. Zur bestmöglichen Vergleichbarkeit zeigt die Bestenliste von allen getesteten Sony-Fernsehern jeweils das 65-Zoll-Modell. Darüber hinaus sind meistens auch kleinere und größere Varianten verfügbar. Die finden Sie über die Links zu den jeweiligen Produkt-Tests. Ausnahme ist der Bravia 9 K-75XR90, den es erst ab 75 Zoll aufwärts gibt.

An der Spitze der aktuellen Bravia-Fernseher steht der Sony Bravia A95L mit sogenanntem QD-OLED-Bildschirm. Das QD ist die Abkürzung für “Quantum Dots”. Die kennt man etwa auch von sogenannten QLED-TVs, wo sie LCD-Bildschirmen zu kräftigeren Farben verhelfen. Bei OLEDs dienen sie als sogenannte Farbkonverter und ersetzen die sonst üblichen Farbfilter. Der Vorteil: Geringere Helligkeitsverluste, also höhere Maximalhelligkeit bei gleichem Stromverbrauch oder geringerer Stromverbrauch bei OLED-typischer Maximalhelligkeit. Der A95L erreicht dank rückwärtigem Kühlkörper eine unglaubliche Brillanz, kombiniert mit perfekten Farben und hervorragender Bildaufbereitung. Damit zählt der A95L zu den allerbesten Fernsehern überhaupt. Zur überragenden Testnote trägt auch der überraschend gute Klang bei. Sony nutzt bei seinen OLED-Fernsehern den gesamten Bildschirm als Lautsprecher – spezielle Treiber strahlen über das dünne OLED-Panel den Schall ab. Der Sony XR-65A95L kostet um 3.200 Euro (Stand September 2024), außerdem ist er in 55 und 77 Zoll verfügbar.

Der Sony Bravia A95L verbindet OLED-typisch perfekten Kontrast mit enormer Maximalhelligkeit.

Der Sony Bravia A95L verbindet OLED-typisch perfekten Kontrast mit enormer Maximalhelligkeit.

Foto: COMPUTER BILD

Mit der gleichen Note wie der Erstplatzierte schnitt der Sony Bravia 9 oder K-75XR90 im Test ab, aufgrund des größeren Bildschirms ist er etwas teurer. Hier kommt ein LCD zum Einsatz, das seinesgleichen sucht: Quantum Dots sorgen für knackige Farben, enorm leistungsstarke Mini-LEDs für gewaltige Bilddynamik. So hell, brillant und farbstark ist kein anderer Fernseher, der Bravia 9 zeigt das Potenzial von HDR-Filmen oder -Spielen in bislang ungekannter Brillanz. Hinzu kommen sehr gute Entspiegelung und hohe Blickwinkelstabilität. Schöner Nebeneffekt der ausgereizten LCD-Technik ist der vergleichsweise geringe Stromverbrauch. Beim Ton zählt der Sony Bravia 9 ebenfalls zu den besten und bietet mit entsprechenden Filmen und Serien erstaunlichen Raumklang. Ganz so natürlich wie der A95L klingt er jedoch nicht, daher kam er in der Summe auf die gleiche Gesamtnote. Preis in 75 Zoll: um 3.300 Euro (Stand September 2024).
Der Sony X85L schafft im Vergleich zu günstigen Fernsehern einen merklichen Sprung in der Bildqualität durch den Einsatz von 120-Hertz-Bildschirmen. Die zeigen schärfere Konturen in schnellen Bewegungen – wichtig für Gamer und Sport-Fans. Außerdem ist der Maximalkontrast höher, weil der Fernseher sein Bildschirmlicht passend zu den Inhalten regeln kann: Normalerweise werden LCDs großflächig von weißen LEDs durchleuchtet (LED Backlight), die sehr dunkle Bildinhalte ungewollt aufhellen und damit Kontrast und Tiefenwirkung schmälern. Der Sony X85L kann das Backlight hinter dunklen Bildbereichen herunterdimmen, daher ist auch von Local Dimming oder Full Array Local Dimming (FALD) die Rede. Das Ergebnis: leucht- und kontraststarke Bilder. Für einen bestmöglichen Ton stattet Sony seine Fernseher ab der Modellreihe X85L mit einer automatischen Klangeinmessung aus. Die passt die Wiedergabe an die räumlichen Gegebenheiten und an die Position auf einem Sideboard oder an der Wand an. Passend zu den 120-Hertz-Bildschirmen lässt sich von Spielekonsolen 4K mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde sowie mit variablen Bildraten (VRR) zuspielen. Zwei HDMI-Eingänge sind dazu mit den entsprechenden Möglichkeiten von HDMI 2.1 gesegnet. Der Sony KD-65X85L kostet etwas über 1.000 Euro (Stand September 2024), es gibt ihn außerdem in 55 und 75 Zoll (140 und 190 Zentimeter).

Bildqualität: Das Test-Kriterium bei Fernsehern prüft COMPUTER BILD im Labor mit speziellem Test-Equipment. Dazu liefert ein digitaler Testbildgenerator nacheinander Hunderte Farbtöne und Helligkeitswerte. Ein spezieller Farb- und Helligkeitssensor (Colorimeter) und passende Software erfassen die tatsächlich vom Fernseher dargestellten Farben und Helligkeitswerte. So lassen sich zum Beispiel Maximalhelligkeit, Kontrastumfang und Farbabweichungen objektiv ermitteln, ebenso die Bildqualität bei seitlicher Betrachtung (Blickwinkelstabilität oder Betrachtungswinkel).

Sony Bravia A80L im Test mit Portrait Displays Calman: Ein Colorimeter erfasst vor dem Bildschirm, wie genau der die Farben aus dem Testbildgenerator (unten rechts) wiedergibt.

Sony Bravia A80L im Test mit Portrait Displays Calman: Ein Colorimeter erfasst vor dem Bildschirm, wie genau der die Farben aus dem Testbildgenerator (unten rechts) wiedergibt.

Foto: COMPUTER BILD

Tipp für Sony-Fernseher: Im Zuge der Messungen prüft COMPUTER BILD die verschiedenen Voreinstellungen (Bildmodi) der Fernseher und gibt anhand dessen zu jedem Gerät eine Empfehlung für den idealen Modus. So lassen sich ohne Mühe die Bildeinstellungen für Ihren neuen Fernseher optimieren. Auf die Labormessungen erfolgt ein Sichttest im Vergleich mit bereits getesteten Konkurrenten. Als Programmquellen kommen TV, HDTV, Blu-ray- und UHD-Blu-ray-Discs sowie Streaming-Dienste zum Einsatz. Neben TV-Sendungen und Spielfilmen stehen spezielle Testsequenzen etwa zur Ermittlung der Bewegungsschärfe und von verschiedensten Bildschirmartefakten auf dem Programm.

Tonqualität: Die Beurteilung der Klangeigenschaften erfolgt im Vergleich mit Konkurrenzprodukten und mit unterschiedlichstem Programmmaterial von Nachrichten über Action bis Musik. Bei Fernsehern mit automatischer Klangeinmessung erfolgt der Test nach einer Einmessprozedur.

Anschlüsse: In die Benotung fließen Anzahl und Typen der Anschlüsse ein, außerdem Funktionalitäten und Leistungsfähigkeit. Dazu zählt zum Beispiel, inwiefern HDMI-Anschlüsse auch 4K-Auflösung mit 120 Hertz von Spielekonsolen verarbeiten.

Ab der Modellreihe X85L sind die Sony Fernseher 2023 mit 120-Hertz-Bildschirmen und jeweils zwei HDMI-Anschlüssen für bis zu 120 Hz ausgestattet.

Ab der Modellreihe X85L sind die Sony Fernseher 2023 mit 120-Hertz-Bildschirmen und jeweils zwei HDMI-Anschlüssen für bis zu 120 Hz ausgestattet.

Foto: COMPUTER BILD

Ausstattung und Extras: Sind auf einer angeschlossenen Festplatte TV-Aufzeichnungen möglich? Ist eine Time-Shift-Funktion vorhanden? Und lässt sich während einer Aufnahme auf ein anderes Programm umschalten? Um solche Fragen geht es bei der Ausstattung der Fernseher. Zu den Testpunkten zählt außerdem, in welchen Dateiformaten sich Fotos, Videos und Musik von USB-Speichern abspielen lassen, etwa Handy-Videos oder TV-Aufnahmen anderer Geräte.

Bedienung: Auch die Bedienbarkeit gehört zu den Testkriterien der Fernseher-Tests von COMPUTER BILD. Die Redaktion prüft Anleitungen auch im TV-Menü, die Fernbedienung sowie die Verständlichkeit und Übersichtlichkeit der Bildschirmmenüs.

Die schlanke Fernbedienung gibt es zu allen neuen Sony-Fernsehern mit Google TV, bei den höherwertigen Modellen im Metall-Finish und mit leuchtenden Tasten.

Die schlanke Fernbedienung gibt es zu allen neuen Sony-Fernsehern mit Google TV, bei den höherwertigen Modellen im Metall-Finish und mit leuchtenden Tasten.

Foto: COMPUTER BILD

Die Sony-Fernseher sind durchweg Smart-TVs mit dem Android-Betriebssystem und Google TV Nutzungsoberfläche. Die verschafft einen guten Überblick über das gewaltige Streaming-Angebot, von sämtlichen Mediatheken und Streaming-Diensten sind die jeweiligen Apps verfügbar. Zur vereinfachten Suche nach der gewünschten Abendunterhaltung ist Spracheingabe mithilfe des Google Assistant möglich. Während teurere Modelle mit zusätzlichen Mikros in den Fernsehern freihändig steuerbar sind, klappt das bei der günstigsten Modellreihe X75WL nur über das Mikrofon in der Fernbedienung. Diese LCD-Modelle kommen in fünf Bildschirmgrößen von 43 bis 75 Zoll, das entspricht Bilddiagonalen von 109 bis 190 Zentimetern. Praktisch: Die beiden Standfüße lassen sich wahlweise außen oder – falls die Stellfläche knapp ist – weiter innen montieren. Der Sony X80L ist genauso ausgestattet, die Bildschirme können aber mehr Farben darstellen – das sieht lebendiger und natürlicher aus. Außerdem gibt es den 80er zusätzlich in opulenten 85 Zoll, also mit 215 Zentimetern Bildgröße. Ab dem oben erwähnten Preis-Tipp Sony X85L arbeiten die Bravia-Fernseher mit verdoppelter Bildwiederholfrequenz, je nach laufendem Material also mit 100 bis 120 Hertz. Der Sony Bravia X90L verfügt zusätzlich über Kontrast-steigernde Local-Dimming-Technik. Ihn gibt es ebenfalls in fünf verschiedenen Größen. Die starten bei 55 Zoll und reichen über 65, 75 und 85 Zoll bis zu gigantischen 98 Zoll. Das entspricht knapp 2,50 Meter Bildschirmdiagonale und rund 1,20 Meter Höhe! Die beiden Füße sind hier in gleich drei Positionen montierbar: außen und weiter innen sowie in der äußeren Position um einige Zentimeter erhöht, um Platz für eine Soundbar zu schaffen. Innerhalb der Familie können Bravia-Fernseher ab der Modellreihe X90L und Soundbars wie die Sony Bravia Theatre Bar 8 gemeinsam den Ton wiedergeben, sodass der auf Bildhöhe zu hören ist. Außerdem baut Sony mit dem Bravia XR einen leistungsfähigeren Prozessor ein. Der skaliert alle erdenklichen Bildauflösungen sehr gut auf die native Auflösung der Bildschirme hoch. Beim Sony X95L sowie beim Bravia 7 K-XR7 kommt sogenannte Mini-LED-Technik zum Einsatz. Die arbeitet mit tausenden winziger LEDs sehr viel feingliedriger als bisherige Local-Dimming-Technik. So lässt sich der Kontrast noch weiter steigern, während unerwünschte Nebenwirkungen wie Lichtwolken kaum noch auftreten. Hinzu kommen ein größerer Betrachtungswinkel und eine bessere Entspiegelung des Bildschirms. Im Vergleich zu OLED-TVs zeigte sich das Bild im Test deutlich leuchtstärker, wegen teils aufgehellter dunkler Bereiche aber nicht klar besser oder natürlicher. Der Sony X95L ist in drei Größen verfügbar: 65, 75 und 85 Zoll.
Perfekten Kontrast versprechen OLED-Fernseher von Haus aus. Mit ihren selbstleuchtenden Pixeln brauchen sie kein Backlight und dementsprechend keine teuren Tricks zur Kontrastverbesserung, ein sehr natürliches Bild mit plastischer Tiefe ist das sichtbare Ergebnis. Im Gegenzug ist die Maximalhelligkeit geringer als bei Top-LCDs. Dementsprechend rangiert der Sony Bravia 8 K-XR80 in der Produkthierarchie des Herstellers zwischen den LCD-Modellen Bravia 7 K-XR70 und Bravia 9 K-XR90. Die Bildschirme kommen von LG Display und dienen gleichzeitig zur raffinierten Klangerzeugung: Spezielle Lautsprechertreiber nutzen den gesamten Bildschirm als Schall-abstrahlende Fläche, der Bildschirm ist gewissermaßen der Lautsprecher. Das funktioniert sehr überzeugend mit klarer Sprachwiedergabe und gleichmäßiger Schallausbreitung. Der Sony Bravia 8 ist in 55 Zoll, 65 Zoll und 77 Zoll verfügbar, mit 65 Zoll kostet er etwa 2.200 Euro (Stand September 2024).

Der Sony Bravia 8 nutzt seinen Bildschirm gleichzeitig als Lautsprecher und klingt damit sehr klar und natürlich.

Der Sony Bravia 8 nutzt seinen Bildschirm gleichzeitig als Lautsprecher und klingt damit sehr klar und natürlich.

Foto: COMPUTER BILD

Die aktuellen Sony-Fernseher arbeiten mit dem Android-Betriebssystem – das findet sich auch in anderen Fabrikaten, Sony reichert die Ausstattung jedoch mit interessanten Extras an: So gibt es etwa die übersichtlichere Google-TV-Nutzungsoberfläche, außerdem AirPlay und HomeKit zur Einbindung in ein Smart Home mit Apple-Ausrüstung. Die Steuerung erfolgt über eine schlanke wie handliche Fernbedienung mit nur sechs Tasten für Streaming-Anbieter: Das sind Amazon Prime Video, Netflix, Disney+, YouTube und der Zeichentrick-Anbieter Crunchyroll sowie die hauseigene Videothek Bravia Core. Außerdem ergänzt Sony ein “Eco Dashboard” genanntes Menü mit Energiespar-Einstellungen. Wunder können die nicht bewirken, die Eco-Modi machen schlichtweg das Bild dunkler. Deutlich spannender ist eine neue App zur Sendersortierung. Am Smartphone oder Tablet lassen sich die TV-Programme viel einfacher in die gewünschte Reihenfolge bringen als am Fernsehbildschirm mit der Fernbedienung.

Der Sony TV Channel Editor erlaubt sehr einfaches Umsortieren der Senderliste per App – endlich!

Der Sony TV Channel Editor erlaubt sehr einfaches Umsortieren der Senderliste per App – endlich!

Foto: COMPUTER BILD

Der Sony Bravia A95L setzte im Test von COMPUTER BILD Maßstäbe bei der Bildqualität – besser geht es derzeit nicht. Darüber hinaus ist der Ton überdurchschnittlich gut. Der einzige Haken: Ein Schnäppchen ist der Über-Bravia nicht. Dieses Prädikat verdiente sich eher der Sony Bravia X85L. Der bietet mit seinem 100-Hertz-Bildschirm tolle Bildschärfe auch in schnellen Bewegungen, außerdem natürliche Farben. Mit 65-Zoll ist der für etwas über 1.000 Euro zu haben (Stand: September 2024).


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