ETFs (Exchange Traded Funds) sind Investmentfonds, welche die Entwicklung eines Börsenindex abbilden. Die Zusammenstellung übernimmt also kein klassischer Fondsmanager, sondern erfolgt automatisiert auf Basis der realen Kursbewegungen. ETFs sind dadurch einerseits deutlich günstiger als klassische Investmentfonds. Andererseits sind sie für private Anlegerinnen und Anleger eine der einfachsten Möglichkeiten, um ein Aktienportfolio mit einer breiten Diversifizierung aufzubauen. Doch welcher ETF ist dafür geeignet und wie können Sie einen Top-ETF kaufen? COMPUTER BILD nennt den besten ETFs für langfristigen Vermögensaufbau und erklärt, wie Sie mit ETF-Sparplänen Gebühren sparen und automatisch investieren können.
Die besten ETFs 2024: Worauf achten?
Exchange Traded Funds (ETFs) sind börsengehandelte Indexfonds, die einen Index wie den DAX oder den Dow Jones nachbilden. Die herausgebende Fondsgesellschaft kauft dazu die Aktien, die im Index enthalten sind. Jeder ETF strebt an, die gleiche Rendite wie der Index zu erzielen. Im Gegensatz zu klassischen, aktiv gemanagten Investmentfonds geht es bei einem ETF nicht darum, den Markt zu schlagen, sondern ihn so genau wie möglich abzubilden. Dadurch ist kein aktives Fondsmanagement nötig, was ETFs deutlich günstiger als aktive Fonds macht.
Während bei aktiven Fonds Gebühren von 3 bis 5 Prozent p. a. möglich sind, liegen die Gesamtkostenquote von ETFs meist unter 1 Prozent. Im Renditevergleich haben aktive Fonds daher einen erheblichen Nachteil, den sie durch eine bessere Performance gegenüber einem ETF erst ausgleichen müssen. Historische Betrachtungen zeigen jedoch, dass aktive Fonds langfristig keinen Performancevorteil bieten.
Zudem sind aktive Fonds nicht immer auf eine breite Diversifikation über verschiedene Branchen, Länder und Märkte hinweg ausgelegt, sondern besitzen häufig einen thematischen Fokus, da die Expertise der Fondsherausgeber auf bestimmte Bereiche beschränkt ist. Ein ETF hingegen benötigt kein spezielles Wissen, da er nicht versucht, den Markt zu übertreffen, sondern einfach mit ihm zu investieren.
Mit einem breit diversifizierten ETF setzen Sie nicht auf den Erfolg einzelner Unternehmen oder das Wachstum einzelner Branchen, sondern darauf, dass die Weltwirtschaft über einen Zeitraum von 20 bis 30 Jahren insgesamt wächst. Der beste ETF für den langfristigen Vermögensaufbau ist daher ein Fonds auf Basis des MSCI World.
76 % der Privatanlegerkonten verlieren Geld, wenn sie CFDs mit diesem Anbieter handeln.
Die besten ETFs: MSCI World Index
Der MSCI World Index startete 1969 ursprünglich als Capital International World Index und erhielt 1986 seinen heutigen Namen. Der Index setzt sich aus über 1.400 Unternehmen aus den 23 wichtigsten Industriestaaten zusammen und deckt etwa 85 Prozent der frei verfügbaren Marktkapitalisierung in jedem dieser Länder ab. Für Anfänger bietet der MSCI World ETF eine umfangreiche Diversifizierung, trotz Kritik bezüglich der starken US-Gewichtung, die derzeit bei etwa 72 Prozent liegt.
Auch der Technologiesektor ist im MSCI World Index stark vertreten. Mit Microsoft, Apple, Nvidia, Amazon, Meta und Alphabet gehören sechs der zehn größten Positionen im Index zu Technologieunternehmen. Diese Gewichtung ist aus der Sicht einiger Anlegerinnen und Anleger auch deshalb problematisch, weil sie die großen Tech-Unternehmen als überbewertet ansehen.
Schwellenländer wie Südkorea, Indien und China sind im Index nicht vertreten. Daher wollen sich manche Anleger nicht allein auf einen MSCI World ETF verlassen, um ein diversifiziertes Portfolio aufzubauen, und ergänzen ihr Portfolio beispielsweise mit einem Emerging Markets ETF im Verhältnis 70:30.
Die besten ETFs: MSCI All Countries World Index (ACWI)
Der MSCI All Countries World Index enthält 2.760 Aktien aus 47 Ländern. Im Gegensatz zum MSCI World beinhaltet er auch Titel aus 24 Schwellenländern – darunter Südkorea und China, deren Wirtschaftsleistung viele Industrienationen übertrifft. Trotz der breiteren Streuung über verschiedene Länder besteht auch der MSCI ACWI zu knapp 65 Prozent aus US-amerikanischen Aktien. Japan kommt als zweitstärkstes Land im Index auf lediglich 5,1 Prozent, gefolgt von Großbritannien mit 3,34 Prozent, Kanada mit 2,63 Prozent und China mit 2,57 Prozent.
MSCI World und MSCI All Countries World Index haben in der Vergangenheit sehr ähnlich performt, driften aber seit Anfang 2022 etwas auseinander. So hat der MSCI World in den vergangenen 5 Jahren eine jährliche Rendite von 12,32 Prozent erzielt, während der MSCI ACWI rund 11,28 Prozent Rendite pro Jahr erwirtschaftet hat.
Beste nachhaltige ETFs 2024: MSCI World SRI und Dow Jones Sustainability Index
Der MSCI World Socially Responsible Index (MSCI SRI) enthält 388 Unternehmen mit dem höchsten ESG-Ranking aus den 23 wichtigsten Industrienationen. Die Auswahl basiert auf dem MSCI World Index und enthält damit nur Unternehmen, die auch in diesem Index zu finden ist.
Die Auswahl übernehmen professionelle Analysten auf Basis öffentlich verfügbarer Informationen und den ESG-Kriterien. Ausgeschlossen sind problematisch Geschäftsfelder wie Tabak, Glücksspiel, Atomkraft und Gentechnik. Allerdings zählt nicht die Nachhaltigkeit allein: Die Aktien des MSCI SRI müssen mindestens 25 Prozent des Börsenwerts des Elternindex ausmachen. Da der SRI auf dem MSCI World basiert, fehlen nachhaltige Unternehmen aus Schwellenländern im Index.
Einen anderen Ansatz wählt der Dow Jones Sustainability Index World Enlarged, der rund 600 Aktien aus der ganzen Welt enthält. Die Auswahl basiert hier auf der Selbsteinschätzung der Unternehmen aus dem Elternindex – dem S&P Global Broad Market Index. Sie müssen einen Fragebogen zu ihren ESG-Kriterien ausfüllen. Anschließend ermitteln Analysten für jedes Unternehmen einen Nachhaltigkeitsscore. In den Index schaffen es die wertvollsten 20 Prozent der nachhaltigsten Unternehmen jeder Branche.
Auch hinsichtlich der Performance kann es sich lohnen, auf Nachhaltigkeit zu setzen. So erzielte der SRI in den vergangenen fünf Jahren eine annualisierte Rendite von 12,86 Prozent, der MSCI World im selben Zeitraum eine Rendite von 12,32 Prozent pro Jahr. Der Dow Jones Sustainability Index World Enlarged kam auf eine Rendite von 11,52 Prozent pro Jahr.
Die besten ETFs: Welche Unterschiede gibt es?
Indizes von MSCI, FTSE oder Dow Jones bilden häufig die Grundlage für die Zusammenstellung von ETFs. Die Papiere wiederum legen dann Fondsgesellschaften wie iShares, Amundi (vormals Lyxor) und xTrackers auf. Obwohl alle das Ziel verfolgen, den Index nachzubilden, gibt es Unterschiede in der Umsetzung. Zu beachten sind:
- Replikationsmethode: Physisch replizierende ETF kaufen direkt Aktien entsprechend ihrem Anteil im Index. Synthetisch replizierende ETFs verwenden hingegen Swaps, um die Index-Zusammensetzung kosteneffizient darzustellen. Dies birgt jedoch ein gewisses Kontrahentenrisiko – die Gegenpartei des Swaps könnte insolvent geht, sodass die Position nicht mehr wirklich im Portfolio auftaucht.
- Fondsvolumen: Das Fondsvolumen gibt Aufschluss darüber, wie oft ein ETF gehandelt wird. Ein geringes Fondsvolumen ist nicht unbedingt ein Problem. Allerdings verdienen Fondsgesellschaften nur dann Geld, wenn Investoren den ETF ausreichend handeln. Daher ist das Risiko für eine Einstellung des ETFs bei kleinen Fondsvolumen größer.
- Ausschüttungsart: Ausschüttende Fonds zahlen mögliche Dividenden direkt an ihre Anlegerinnen und Anleger aus. Thesaurierende ETFs reinvestieren die erwirtschafteten Dividenden direkt, sodass sich ein Zinseszinseffekt ergibt.
- Kosten: Einen ersten Überblick über die Kosten eines ETFs bietet die Gesamtkostenquote (englisch: Total Expense Ratio, kurz: TER). Allerdings berücksichtigt die TER bei synthetisch nachgebildeten ETFs keine Handelsgebühren, Spreads und Swap-Gebühren. Es ist wichtig, die Kosten im Verhältnis zur Rendite zu betrachten. Ein ETF mit einer höheren TER kann trotzdem eine höhere Rendite erzielen als ein kostengünstigerer ETF. Daher hat die TER allein nur eine begrenzte Aussagekraft.
Die ETFs verschiedener Fondsgesellschaften erzielen durch die Anwendung verschiedener Methoden eine unterschiedliche Performance. Die Unterschiede sind bei großen Indizes wie dem MSCI World allerdings nicht bedeutend. Führende Anbieter wie iShares, Amundi, UBS, Invesco, State Street und Vanguard bieten ein sehr ähnliches Produkt. Welcher ETF aktuell am günstigsten ist, hängt vor allem vom Depot des Anlegers ab, denn viele Broker bieten im Rahmen von Aktionen immer wieder eine Auswahl rabattierter oder kostenlos handelbarer Fonds. Wichtiger als der Fondsanbieter ist daher die Auswahl bei Ihrem Broker, da manche Broker Rabatte oder kostenfreien Handel für bestimmte ETFs anbieten.
Wo gibt es die besten ETFs und besten ETF-Sparpläne?
Für den Handel mit ETFs fallen wie bei normalen Aktien Gebühren an, die sich direkt auf die Rendite auswirken. Bereits mit der Auswahl des Depots treffen Sie daher die erste wichtige Entscheidung für Ihr Portfolio. Für die Depotführung selbst nimmt heute kaum ein Broker noch eine Gebühr und auch der Handel selbst wird immer günstiger.
Bei Finanzen.net Zero handeln Sie zum Beispiel mehr als 2.000 ETFs ab 500 Euro Ordervolumen für 0 Euro. Für kleinere Volumen fällt eine Gebühr von 1 Euro an. Sparpläne lassen sich bereits ab 1 Euro Sparrate kostenlos besparen.
Rund 2.500 ETFs für pauschal 1 Euro pro Transaktion finden Sie bei Trade Republic. Der Berliner Broker mit der bekannten Trading-App bietet ETFs von mehr als 25 verschiedenen Herausgebern und fast alle Indexfonds lassen sich per ETF-Sparplan besparen.
ETFs: So werden die Fonds versteuert
Mit einem ETF können Sie auf zwei Arten eine Rendite erzielen. Bei ausschüttenden ETFs erhalten Sie die Dividenden der ausschüttenden Unternehmen ausgezahlt. Bei einem thesaurierenden ETF werden Dividenden reinvestiert. Sie müssen Ihren ETF verkaufen, um einen Gewinn zu realisieren. Sowohl Dividenden als auch etwaige Kursgewinne sind in Deutschland steuerpflichtig, sobald ein Ertrag von 1.000 Euro für Alleinstehende und 2.000 Euro für Paare überschritten wurde. Die Höhe der sogenannten Abgeltungssteuer liegt bei 25 Prozent zuzüglich Soli-Zuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer. Dabei kommt das First-in-First-Out-Prinzip zur Anwendung. Nach diesem FIFO-Prinzip besteuert der Staat die Gewinne so, als würden die ältesten Anteile eines Fonds immer zuerst verkauft werden. Dadurch fällt die Steuer in der Regel umso höher aus, je älter der Anteil ist, da er mehr Zeit hatte, eine höhere Rendite zu erwirtschaften.
Fazit: Das sind die besten ETFs 2024
Kosten, Optionen & Co.: Der Depot-Vergleich
Wer einen ETF oder Aktien kaufen möchte, der braucht ein Wertpapier-Depot. Einen Vergleich der wichtigsten Anbieter finden Sie in der Tabelle unten, weitere ausführliche Informationen im Depot-Vergleich.
Außerdem empfehlenswert im Finanzen-Bereich von COMPUTER BILD: Festgeld-Vergleich – Tagesgeld-Vergleich – Depot-Vergleich – Kostenlose ETF-Sparpläne im Vergleich – Trading-App-Vergleich – Krypto-Broker-Vergleich – Kreditkarten-Vergleich – Girokonto-Vergleich – CFD-Broker-Vergleich
0 Comments