Dabei lässt Intel KI-Berechnungen wie das Transkribieren von Sprachaufnahmen oder das Erstellen von Bildern nicht nur durch die NPU erledigen, sondern auch durch die CPU und vor allem durch den Grafikchip. Zum Einsatz kommen für Notebooks abgewandelte Formen der Intel-Arc-Reihe, die je nach Typ bis zu 67 TOPs erledigen sollen, sagt Intel. Die NPU übernimmt hingegen bis zu 48 TOPs, die CPU bestenfalls fünf TOPs. Aber mit solchen Zahlen werfen die Hersteller gerne um sich, neben Intel auch Qualcomm und AMD. Wie wertvoll diese Angaben wirklich sind, müssen die kommenden Tests zeigen.
Das gilt auch für die verbauten Grafikchips. Zum Einsatz kommen je nach CPU das Modell Intel Arc 140V mit acht Xe-Kernen der zweiten Generation oder der Sieben-Kern-Grafikchip Intel Arc 130V. Neu: Beide Grafikchips erhalten eine laut Intel starke Einheit für die Verarbeitung von Raytracing-Effekten wie realistische Spiegelungen oder die Darstellung von feinem Rauch. Außerdem verstehen die neuen Grafikchips die XeSS-Technik, mit der laut Intel bereits 120 Spiele ausgerüstet sind. Ähnlich wie Nvidias DLSS-Technik erstellen die Arc-GPUs per XeSS ganze Einzelbilder (Frames) in angepassten Spielen – ein zusätzliches Bild zwischen zwei Frames der jeweiligen Szene. Das bringt mehr Tempo ohne die Hardware zu belasten.
Was alle neun Core-Ultra-200-Prozessoren gemeinsamen haben? Sie verteilen Berechnungen auf acht Kerne: Vier davon sind unter dem Codenamen “Lion Cove” neu entwickelte Performance-Einheiten, die sich um leistungshungrige Anwendungen wie Photoshop kümmern. Vier weitere Recheneinheiten befinden sich auf der energiesparenden “Low Power Island”. Dieses Quartett von Low-Power-Efficiency-Einheiten erledigt weniger anspruchsvolle Aufgaben wie das Surfen im Internet, Office-Anwendungen oder die Videowiedergabe per Netflix & Co.
Neu ist aber auch: Die P-Kerne arbeiten nicht mehr mit Hyperthreading-Technik zusammen – wie auch die LPE-Einheiten. Das heißt: Sie können dem Betriebssystem Windows 11 nicht mehr für eine bessere Aufgabenverteilung die doppelte Anzahl von Kernen vorgaukeln. Ob sich das wirklich negativ auswirkt, wird in Tests zu prüfen sein.
Intel Core Ultra 200: Alle Lunar-Lake-CPUs in der Übersicht
Den Anfang der Core-Ultra-200-Reihe macht die neu platzierte V-Serie. Stromsparende U-Varianten sollen später folgen. Aber Intel verspricht auch mit den V-CPUs – vom Core Ultra 9 288V bis hin zum Mittelklasse-Modell Core Ultra 5 226V – eine energieeffiziente Arbeitsweise. Je nach Anwendung sollen mit Notebooks und eingebauten 75-Wattstunden-Akkus bis zu 20 Stunden Laufzeit ohne Steckdose drin sein. Die kommenden Tests werden auch ermitteln, ob sich das bestätigen lässt. Die TDPs liegen bei maximal 37 Watt, in der Basis bei 17 Watt – mit Ausnahme des Core Ultra 9 288V (30 Watt).
Beim Kauf empfiehlt sich immer ein genauer Blick auf die Modellbezeichnung, denn unter den neun vorgestellten CPUs befinden sich vier Exemplare, die zunächst identisch erscheinen. Sind sie aber nicht: Denn die Prozessoren 226V, 236V, 256V und 266V verdauen nur 16 Gigabyte Arbeitsspeicher, bei den jeweils größeren Modellen sind es 32 Gigabyte (siehe Übersicht oben).
Gut dafür: Alle Core-Ultra-200-CPUs erhalten den schnellen WLAN-Standard Wifi 7 und die aktuelle Bluetooth-Fassung 5.4 für kabellose Kopfhörer oder die Synchronisation mit Smartwaches oder Tablets.
Notebooks mit den neuen Lunar-Lake-Prozessoren kommen in Kürze von allen großen Herstellern – von Acer über Asus bis HP, Lenovo, Medion und MSI. Die Vorbestellung ist ab sofort möglich, die Auslieferung findet ab dem 24. September statt, so Intel.
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