“Eine Monitorlampe? Wozu? Mein Bildschirm ist doch hell genug”: Das war unser erster Gedanke, als Hersteller BenQ uns die Screenbar Pro zum Test anbot. Das Missverständnis klärte sich nach kurzer Recherche auf. Eine Monitorlampe dient nicht der Erhellung des Monitor-Displays, sondern soll die Arbeitsumgebung vor dem Bildschirm ausleuchten. Wie gut das der BenQ Screenbar Pro gelingt? Das zeigt der Test.
Die BenQ Screenbar Pro kommt in einer Verpackung aus Pappe und Papier. Einfach und umweltbewusst. Minimalistisch ist auch der Inhalt. Im Inneren findet sich die Monitorlampe, ein (180 Zentimeter langes) USB-C-Kabel inklusive Netzteil sowie eine Kurzanleitung. Die Monitorleuchte bringt stattliche 1,4 Kilogramm auf die Waage. Das liegt an der hochwertigen Verarbeitung, denn die BenQ ist fast komplett aus Metall gefertigt. Am meisten wiegt die Klemmhalterung der BenQ. Die ist untrennbar mit der Leuchtleiste verbunden und sorgt aufgrund ihres Eigengewichts dafür, dass die Monitorleuchte nicht kopfüber vom Bildschirm stürzt.
Wichtig bei Monitorlampen ist eine möglichst großflächige Ausleuchtung, ohne störende Blendungen oder Reflexionen im Monitor-Display. Bei einer Ausrichtung der Lichtleiste parallel zum Schreibtisch (sie lässt sich auch noch rund einen Zentimeter Richtung Display drehen) erhellt die BenQ eine Fläche von 90×200 Zentimetern (Tiefe x Breite). Das ist gewaltig. Zwar nimmt die Lichtleistung zu den Rändern hin ab, komfortabel arbeiten lässt es sich indes auch in den Randbereichen des Lichtkegels. Der strahlt nach unten sowie nach vorn ab, trifft dabei aber weder das Display noch das Gesicht des Users. Nervige Reflexionen und Blendungen gibt es damit keine.
Licht ins Dunkel bringt die BenQ-Monitorlampe mit zweifarbigen LEDs. Eine Farbe für warme Töne und eine für kalte. Damit lässt sich die Farbtemperatur individuell anpassen. Das klappt mittels (beleuchteter) Touch-Steuerung direkt an der Monitorleiste. Nach Auswählen des Thermometer-Symbols können User über Pfeile mit blauer (rechts) und oranger Farbe (links) aus acht Farbmischungen wählen. Die Farbtemperatur liegt dabei zwischen Industriehallen-weißlich-grellen 6.500 Kelvin (Regler ganz nach rechts) und gemütlicher Kamin-Atmosphäre (2.700 Kelvin, Regler ganz nach links). Beim Probearbeiten im Test gefiel uns eine mittlere Einstellung mit leichter Tendenz zu warmen Farbtönen am besten (circa 4.500 Kelvin).
Ebenfalls per Fingertipp auswählen und einstellen lässt sich die Helligkeit. Hier sind 16 Stufen möglich. So sorgt bei Dunkelheit eine niedrige Stufe für eine ausreichende Beleuchtung, während bei Tag eine höhere Einstellung sinnvoll sein kann. Die optimale Farbtemperatur ist ebenfalls abhängig vom Umgebungslicht. Tagsüber eignet sich eine höhere, kühlere Farbtemperatur besser – abends eine niedrigere, wärmere. Warum? Warme Töne helfen beim Entspannen und gewährleisten die Bildung des Schlafhormons Melatonin. Kältere Töne halten dagegen die Konzentration beim Arbeiten länger aufrecht.
Wer nicht alle paar Stunden an den Einstellungen rumschrauben will, kann den Dimmer-Modus einschalten. Der passt Farbtemperatur und Helligkeit mithilfe eines eingebauten Lichtsensors an die jeweiligen Lichtverhältnisse an. Sehr praktisch! Da verzeiht man dem Hersteller, dass er der Screenbar Pro keine Fernbedienung spendiert hat. Nicht ganz so elegant gelöst: Um den Dimmer-Modus wieder abzuwählen, müssen Nutzerinnen und Nutzer die Pfeile für Farbtemperatur oder Helligkeit betätigen. Hier wäre ein erneutes Betätigen des Dimmer-Symbols intuitiver gewesen.
Ebenfalls über einen Sensor funktioniert die Anwesenheitserkennung – von BenQ auch “Präsenzerkennung” genannt. Per Fingertipp eingeschaltet erkennt sie, ob jemand vor dem Bildschirm sitzt. Anders als die Dimmer-Funktion lässt sich die Präsenzerkennung per erneutem Fingertipp auch wieder ausschalten. Sie erkennt ebenfalls, wenn User vom Schreibtisch aufstehen und länger als fünf Minuten wegbleiben. Dann schaltet sich die BenQ automatisch aus. Das ist praktisch und stromsparend zugleich. Kehrt man an seinen Platz zurück, geht das Licht wieder an. Gut gelöst: Damit die Screenbar nach Rückkehr erneut zum Leben erwacht, müssen User direkt vor der Lampe Platz nehmen. Laufen etwa Kolleginnen und Kollegen vorbei, reagiert der Sensor nicht.
Eine weitere nützliche Funktion bietet der Favoriten-Modus. Wie der Name vermuten lässt, kann man seine Lieblings-Kombination aus Helligkeit und Farbtemperatur als Favorit speichern. Dazu betätigt man die Taste mit dem Herz-Symbol für drei Sekunden. Als Zeichen des erfolgreichen Speicherns blinken alle Symbole für weitere drei Sekunden. Nun kann beliebig an den Einstellungen herumexperimentiert werden. Denn ein Fingertipp aufs Herz holt den Lieblings-Modus jederzeit zurück.
Die BenQ Screenbar Pro überzeugte im Test auf ganzer Linie. Sie ist gut verarbeitet, sehr hell und passt auf fast jeden Monitor. Besonders praktisch und gleichzeitig stromsparend ist die Anwesenheitserkennung. Größtes Manko der Monitorlampe ist ihr Preis. Wenn die Leuchte die versprochenen 17 Jahre durchhält, lohnt sich die Anschaffung aber allemal.
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