Der Leitzinsanhebung der EZB sei Dank: Die Verwahrentgelte fürs Girokonto sind seit 2022 Geschichte. Im Gegenzug zogen allerdings die Zinsen für Dispokredite an. Außerdem haben verschiedene Banken Gebühren für Kredit- und/oder Girokarte eingeführt. Wer ein neues Girokonto eröffnet, sollte also genau hinschauen! Welches Geldinstitut für Ihre Bedürfnisse am besten geeignet ist, sehen Sie im großen Girokonto-Vergleich 2024 – bestes Konto finden von kostenlos bis günstig. Und sogar mit Girokonto-Zinsen!
Girokonto-Vergleich 2024: Zinsen? So sieht’s aktuell aus!
C24-Girokonto Smart
Die C24-Bank mit deutscher Banklizenz gibt es seit Oktober 2020 und ist Teil von Check24. Drei Kontomodelle stehen zur Auswahl, das günstigste unter dem Namen “Smart” ist kostenlos und bietet trotzdem viele nützliche Features ohne Extra-Kosten: Debit-Mastercard, virtuelle Kreditkarte und Girocard kommen ohne monatliche Gebühren aus. Guthaben auf dem Girokonto bis 50.000 Euro sind mit 2,25 Prozent p.a. verzinst. Wer Zinsen für weitere Beträge erhalten möchte, kann auf Knopfdruck ein Unterkonto fürs Tagesgeld anlegen, eine sogenannte Pocket. Hier werden Guthaben bis 100.000 Euro verzinst. Abhebungen am Geldautomaten sind kostenlos bis zu 4 Mal pro Monat möglich, ab der 5. Abhebung kostet es 2 Euro Gebühren. Wer seinen Dispo in Anspruch nimmt, zahlt zwischen 7,49 und 11,49 Prozent Zinsen abhängig von seiner Bonität. Ein Cashback-Programm ermöglicht bei ausgewählten Partnern bis zu 2,5 Prozent Einsparungen. Wer zusätzlich einen inkludierten Käuferschutz und/oder Versicherungen wünscht, sollte sich die Kontomodelle “Plus” (5,90 Euro pro Monat) und “Max (9,90 Euro pro Monat) anschauen.
DKB-Girokonto
Nur unter Bedingungen kostenlos: Neukunden zahlen für das Girokonto der DKB 4,50 Euro im Monat – es sei denn, es handelt sich um ein Erstkonto mit 700 Euro Mindestgeldeingang oder die Person ist jünger als 28 Jahre. In ihren ersten drei Monaten erhalten Neukunden automatisch den Aktivkunden-Status – danach unterscheidet die Bank zwischen Aktivkunden und Kunden, die keinen monatlichen Geldeingang von mindestens 700 Euro auf ihrem Girokonto vorweisen können. Als Aktivkunde profitieren Sie weltweit und in jeder Währung von der kostenfreien Nutzung der kostenlosen Giro- beziehungsweise Debitkarte. Der Sollzinssatz für den Dispokredit liegt für Aktivkunden bei 9,9 Prozent pro Jahr (sonst 10,5 Prozent).
Besonderer Service für Aktivkunden: Das Notfallpaket versorgt Sie ohne Aufpreis bei Verlust der Karte schnell mit Ersatz oder Bargeld. Eine Kartenkasko sichert Sie gegen Schäden zwischen Verlust und Sperrung der Karte zusätzlich ab – Kunden ohne Aktivstatus müssen für diese Leistung extra zahlen.
1822direkt Giro von der Sparkasse
Beim Girokonto von 1822direkt, einem zur Frankfurter Sparkasse gehörendem Unternehmen, profitieren Sie von einem günstigen Angebot, sofern Sie das Konto als Gehaltskonto nutzen. Ab einem monatlichen Geldeingang von 700 Euro ist das Girokonto Klassik kostenfrei. Enthalten ist allerdings nur die Visa Kreditkarte. Für die Sparkassencard werden pro Jahr 6 Euro fällig. Wer das Konto nur als Zweitkonto Nutzen will, greift alternativ zum 1822MOBILE Girokonto. Dieses ist ab einem monatlichen Zahlungseingang von mindestens 0,01 Euro kostenlos und kostet ansonsten 1,90 Euro im Monat. Dafür erhalten Sie vier kostenlose Bargeldabhebungen mit der Girocard pro Monat – beim Girokonto Klassik sind sechs Bargeldabhebungen kostenlos. Ab der siebten Barauszahlung an den mehr als 20.000 Sparkassen-Automaten kostet jede Aktion dieser Art pauschal 2 Euro – umgehen lässt sich das, indem Sie die Auszahlungsfunktion an zahlreichen Supermarktkassen nutzen.
Comdirect-Girokonto
Das Comdirect Girokonto ist kostenlos, wenn Sie es aktiv nutzen oder jünger als 28 Jahre sind. Als Aktivkunde gelten Sie bei Comdirect unter folgenden Bedingungen:
- 700 Euro monatlicher Geldeingang ODER
- drei Zahlungen via Apple Pay/Google Pay/Visa Debitkarte pro Monat ODER
- ein Trade/Wertpapiersparplan-Ausführung pro Monat
Das macht das comdirect-Girokonto auch für Menschen interessant, die auf der Suche nach einem günstigen Depotanbieter sind oder das Konto nur als Haushaltskonto verwenden wollen. Gebührenfreies Geldabheben funktioniert mit der Girocard an mehr als 7.000 Geldautomaten der CashGroup in Deutschland, an über 1.300 Shell-Tankstellen sowie bei zahlreichen Supermärkten. Weltweit können Sie mit der kostenlosen Visa-Debitcard drei Mal monatlich ohne Gebühren Geld abheben. Ab der vierten Transaktion fallen 4,90 Euro an. Bargeldeinzahlungen sind gebührenfrei bis zu drei Mal im Jahr bei allen Commerzbank-Filialen möglich. Alternativ können Sie mit Bargeld Plus für 6,90 Euro pro Monat uneingeschränkt und meist kostenlos an jedem Geldautomaten weltweit mit Visa-Zeichen Bargeld abheben.
Commerzbank-Girokonto
Die Commerzbank bietet das Girokonto Basic kostenlos an, wenn Sie einen Geldeingang von mindestens 700 Euro im Monat nachweisen können. Ansonsten kostet das Girokonto Basic 9,90 Euro im Monat. Mit einer Debit-Karte lässt sich an mehr als 7.000 CashGroup-Geldautomaten Geld abheben. Kostenfrei funktioniert das allerdings nur in Deutschland, im Ausland werden Gebühren fällig. Eine virtuelle Kreditkarte ist inklusive und lässt sich über die App freischalten. Eine physische Mastercard kostet 39 Euro pro Jahr. Die Bargeldauszahlung an einem Automaten mit dieser Karte kostet immer etwas – mindestens 1,95 Prozent beziehungsweise 5,98 Euro. Im Ausland ist es mitunter sogar mehr, vor allem, wenn es sich um eine andere Währung als Euro handelt. Auch für anderweitiges Bezahlen außerhalb der EU wird mit der Kreditkarte eine Gebühr von 1,75 Prozent fällig. Nicht mehr zeitgemäß: Die Commerzbank hat immer noch ein Verwahrentgelt von 0,5 Prozent p.a. für Beträge über 50.000 Euro im Preisverzeichnis aufgeführt – mit dem Hinweis, es “aus Kulanz” derzeit nicht einzuziehen. Tatsächlich hatte die Verbraucherzentrale Hamburg gegen die Commerzbank-Gebühr geklagt und vor Gericht Recht bekommen.
Der Girokonto-Vergleich zeigt: Die meisten Girokonten sind als Gehaltskonto kostenlos, inklusive Giro- und Kreditkarte zum Bezahlen und Geld abheben.
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ING-Girokonto
Auch das Girokonto der ING ist nur noch kostenlos für alle Kontoinhaber, die jünger als 28 Jahre sind oder bei denen monatlich mindestens 700 Euro Gehalt auf dem Konto eingehen. Alle anderen zahlen monatlich 4,90 Euro. Neben rund 1.000 ING-Geldautomaten, an denen Kunden mit der Girocard kostenlos Geld abheben können, zahlen auch viele Supermärkte ING-Kunden beim Einkaufen Bargeld aus. Mit der Kreditkarte heben Kunden deutschland- und europaweit Bargeld kostenlos ab. Außerhalb der EU fallen Gebühren in Höhe von 1,99 Prozent an.
N26 Standard
Ein Newcomer im Bankengeschäft ist die „mobile Bank“ N26. Der Anbieter ist spezialisiert auf die digitale Kontoführung. Rund um das Girokonto gibt es verschiedene Features zur Finanzverwaltung und -planung, Versicherungen sowie Kooperationen mit anderen Unternehmen, die teilweise allerdings nur bei kostenpflichtigen Konten zugänglich sind. Das Girokonto in seiner einfachsten Ausführung ist kostenlos. Zum kostenlosen Girokonto gehört eine virtuelle MasterCard, die Sie für Online- und mobile Zahlungen mit dem Smartphone verwenden können. Dazu verknüpfen Sie die MasterCard einfach mit Ihrem Wallet. Auch Bargeld können Sie mit der virtuellen MasterCard abheben: dreimal pro Monat gebührenfrei mit dem Smartphone an Geldautomaten mit NFC-Funktion. Darüber hinaus bietet N26 in seiner App mit der Funktion Cash26 die Möglichkeit, neben den kostenlosen monatlichen Abhebungen bei mehr als 11.900 Geschäften in Deutschland Bargeld abzuheben oder einzuzahlen. Wer mehr braucht – zum Beispiel eine MasterCard aus Plastik –, wählt ein teureres Kontomodell oder zahlt pro Abhebung drauf. N26 richtet sich damit klar an Nutzer, die ihre Zahlungsflüsse bereits weitgehend digitalisiert haben und nur noch gelegentlich auf Bargeld zurückgreifen.
BBBank-Girokonto
Die BBBank existiert seit 1921 und richtete sich zuerst nur an Beamte. Heute bieten sie Kunden aus dem öffentlichen Dienst sowie Privatkunden ihre Dienstleistungen an. Gerade für junge Menschen unter 30 Jahren ist das Angebot interessant. Dann ist das Girokonto nämlich kostenlos, inklusive einer Girocard und einer kostenlosen Visa-Debitcard. Außerdem gibt es noch 150 Euro Startguthaben obendrauf. Nach dem 30. Geburtstag wird es für Kunden allerdings teurer. Das Girokonto kostet 2,95 pro Monat, die beiden Karten 11,95 beziehungsweise 18 Euro pro Jahr. Mobiles Bezahlen ist bei der BBBank möglich, Cashback gibt es allerdings nicht.
Postbank Giro direkt
Die Postbank bietet unterschiedliche Girokonten-Modelle an – das einfachste und günstigste ist das Giro direkt, das für Studenten kostenlos ist. Alle anderen zahlen 1,90 Euro Kontoführungsgebühr pro Monat. Mit der dazugehörigen gebührenfreien Girocard heben Sie an allen Geldautomaten der CashGroup sowie an über 1.300 Shell Tankstellen kostenlos Bargeld ab. Zusätzlich ist eine zweite Karte für den zweiten Kontoinhaber enthalten. Dieser Service kostet direkt am Schalter einer Postbank-Filiale bis zu einer Auszahlungssumme von 1.000 Euro 1,50 Euro pro Aktion und auch weitere Dienstleistungen rund um das Girokonto lässt sich die Postbank bezahlen. Immerhin: Tarife und Preise sind erfreulich einfach aufgeschlüsselt und transparent. Für eine Kreditkarte zahlen Sie 29,90 Euro im Jahr.
Targobank-Girokonto
Die Targobank hat etwas mehr als 300 Geschäftsstellen in Deutschland, setzt bei der Kontoführung aber ebenfalls zunehmend auf den digitalen Weg. Wer auf einen persönlichen Service verzichten kann, schließt ein kostenloses Online-Girokonto ab, das bei einem monatlichen Gehaltseingang von 600 Euro gebührenfrei ist. Mit der zugehörigen Debitkarte heben Sie an rund 3.200 Geldautomaten gebührenfrei Bargeld ab – für den weltweiten Einsatz gibt es eine Visa-Kreditkarte. Hier fallen je nach Bank beziehungsweise Automatenbetreiber und Währung Gebühren in unterschiedlicher Höhe an. Um die Karte für Auszahlungen im Ausland kostenfrei zu nutzen, gibt es weitere Girokonto-Modelle, die allerdings höhere Grenzen beim monatlichen Gehaltseingang und teurer Gebühren an anderer Stelle haben. Dafür profitieren Sie dann beispielsweise von dem Service in den Filialen und zusätzlichem Versicherungsschutz.
Bunq Easy Bank – es geht auch ohne Schufa
Welche Bank ist die beste für ein Girokonto?
Auf die Frage, welche Bank die beste für Ihr Girokonto ist, gibt es keine pauschale Antwort. Es kommt darauf an, welche Leistungen Ihnen wichtig sind und auf welche Sie verzichten können. Sie sollten sich also fragen, auf welche der folgenden Leistungen Sie Wert legen:
- persönliche Beratung
- eine leicht zu bedienende App
- häufige Bargeldabhebungen in Deutschland/im Ausland
- eine bestimmte Kreditkarte
- günstige Konditionen für Dispo und Überziehung
Wenn Sie zum Beispiel kaum Bargeld abheben, sondern vorwiegend mit Karte bezahlen, müssen Sie die Kosten für die Bargeldabhebung nicht interessieren. Ansonsten gilt: Wenn Sie wissen, welche Leistungen Sie in dem für Sie besten Girokonto brauchen, können Sie die Preise für diese Leistungen bei den verschiedenen Anbietern vergleichen (siehe Tabelle).
Welches Girokonto bietet besonders gute Leistungen?
Tatsächlich kommt es bei der Beurteilung der Frage, welches Girokonto besonders gute Leistungen bietet, darauf an, auf welche Leistungen Sie persönlich Wert legen. Wer nach einem guten Gesamtpaket sucht, wird zum Beispiel bei Comdirect, DKB und ING fündig. Hier können Sie kostenlos Geld in Deutschland und in der Eurozone abheben – und zwar so oft sie wollen. Andere Banken beschränken die Zahl der Abhebungen, vor allem, wenn sie keine eigenen Automaten haben. Bei Comdirect, DKB und ING haben Sie dagegen die Möglichkeit, an fast allen Automaten hierzulande kostenlos an Geld zu kommen, also auch bei fremden Geldautomaten. Aufgepasst: Bei einigen Geldautomaten fallen sogenannte Betreibergebühren an – unabhängig von der Herkunft der Karten.
Girokonto ohne Schufa
Banken verdienen ihr Geld mit zahlungskräftigen Kunden, Menschen mit einer Schufa-Geschichte stehen nicht im Fokus. Aus Sicht der Geldinstitute steigt das Ausfallrisiko bei Nutzung eines Dispos oder des Kreditkarten-Rahmens zu stark. Wer mit der Schufa Probleme hat, muss trotzdem nicht auf ein Girokonto verzichten und hat gute Chancen bei Anbietern wie Tomorrow oder Bunq.
Tomorrow arbeitet nach eigenen Angaben grundsätzlich nicht mit der Schufa zusammen. Zur Eröffnung eines Kontos sei keine Schufa-Auskunft nötig. Ein Girokonto ohne Schufa inklusive VISA-Debitcard gibt es hier ab 3 Euro pro Monat beziehungsweise 36 Euro pro Jahr. Für Bargeld am Automaten fallen weltweit pro Abhebung 2 Euro an (plus mögliche Automaten-Betreiber-Gebühren), wenn Sie das günstigste Konto wählen.
Bunq verzichtet ebenfalls auf eine Schufa-Auskunft bei Eröffnung eines Girokontos. Es stehen verschiedene Konto-Varianten zur Wahl, los geht es bei 2,99 Euro pro Monat beziehungsweise 35,88 Euro jährlich mit dem Tarif Easy Bank. Eine Karte nach Wahl zur Bezahlung ist inklusive. Beim günstigsten Girokonto zahlen Sie europaweit bei fünf Abhebungen von Bargeld im Monat 0,99 Euro, ab der sechsten 2,99 Euro (immer plus mögliche Automaten-Betreiber-Gebühren).
Wie eröffnet man ein Girokonto?
Ein Girokonto eröffnen können Sie online oder in einer Filiale. Die Voraussetzungen können sich von Bank zu Bank im Detail unterscheiden. Die meisten Banken in Deutschland orientieren sich an den folgenden fünf Punkten:
- Volljährigkeit
- fester Wohnsitz in Deutschland
- gute Bonität
- regelmäßiges Einkommen
- keine offenen Verpflichtungen
Um ein Konto zu eröffnen, müssen Sie bei der gewählten Bank einen entsprechenden Antrag stellen. Grundsätzlich kann jeder, der volljährig ist, einen festen Wohnsitz in Deutschland hat und sich über ein gültiges Ausweisdokument ausweisen kann, ein Girokonto eröffnen. Die Identitätsprüfung erfolgt in der Filiale beziehungsweise im Internet: Wenn Sie das Girokonto online eröffnen, können Sie Ihre Identität entweder in einer Postfiliale oder über ein Video-Ident-Verfahren nachweisen. Bevor die Banken Ihr Konto eröffnen, prüfen Sie Ihre Bonität (Kreditwürdigkeit) und holen eine Auskunft bei der Schufa ein. Minderjährige brauchen für die Eröffnung eines Girokontos die schriftliche Zustimmung der Erziehungsberechtigten.
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