Per Smartphone sind Fotos und Videos in Sekundenschnelle aufgenommen und in sozialen Netzwerken geteilt. Doch nicht immer ist die Qualität zufriedenstellend. Sollen Fotos und Videos auch höheren Ansprüchen genügen oder später im Großformat an der Wand hängen, greifen Sie besser zu einer Digitalkamera. Dank optischem Zoom lassen sich kleine oder weit entfernte Motive formatfüllend abbilden, die Bildqualität ist unter anderem dank größerer Sensoren besser und es gibt viel mehr Einstellmöglichkeiten zur kreativen Bildgestaltung. So ergeben sich reichlich gute Argumente für eine Digitalkamera. COMPUTER BILD hatte mehr als 160 Digitalkameras im Test und sagt, welche Modelle die besten sind – passend für alle Fotografinnen und Fotografen sowie für jedes Motiv.
Die Nikon Z9 ist ein echter Brocken, aber einer, der es in sich hat: Die Profi-Systemkamera kann alles – und alles richtig gut: Egal ob Bildqualität bei Fotos und Videos oder Tempo bei Autofokus und Serien, die Z9 punktet immer. Eines der vielen Highlights ist der Sucher – komplett verzögerungsfrei und selbst an Tagen mit strahlendem Sonnenschein richtig hell. Das wuchtige Gehäuse der Z9 ist sehr solide, liegt perfekt in der Hand und bringt einen extrem ausdauernden Akku unter. Die Nikon Z9 lässt die bisherigen Profi-Spiegelreflexkameras klar hinter sich, etwa dank der rasanten und genauen Motiverkennung des Autofokus. So viel Tempo und Ausstattung kosten: Schon das Gehäuse schlägt bei den meisten Händlern mit knapp 4.800 Euro zu Buche (Stand: August 2024). Damit ist der Preis seit der Vorstellung leicht gefallen. Deutlich verbessert hat sich seitdem die Lieferzeit – viele Händler haben die Z9 inzwischen auf Lager.

Redakteur hält Nikon Z9

Die Nikon Z9 ist zwar ein ziemlicher Brocken, lässt sich aber durch die stark ausgeprägten Griffe gut halten – auch im Hochformat.

Foto: COMPUTER BILD

Wer eine Immer-dabei-Kamera mit Top-Bildqualität sucht, liegt bei der Panasonic Lumix GX80 genau richtig. Die Systemkamera passt locker in die Jackentasche, weil sich ihr Aufnahmesensor mit dem Viertel der Fläche eines Vollformat-Sensors begnügt. Dementsprechend kann die Peripherie schrumpfen, insbesondere die Objektive fallen für das sogenannte Micro-Four-Thirds- (MFT-) System deutlich kompakter aus. Dennoch schießt die Lumix GX80 tolle Fotos und scharfe Videos. Die Ausstattung ist umfangreich, nur auf eine Mikrofonbuchse muss man verzichten. Der Autofokus arbeitet bei Einzelbildern sehr schnell und treffsicher. Bei Serien schwächelt er, wenn sich das Motiv schnell bewegt. Und die Mini-Systemkamera ist echt günstig: Mit dem getesteten Zoom gibt es sie ab etwa 550 Euro (Stand: August 2024).

Panasonic Lumix GX80 im Test

Eingebauter Sucher und Blitz, dazu einiges an Tasten und Rädchen sowie ein Klappbildschirm: Die Panasonic Lumix GX80 verschwindet trotzdem fast hinter den Händen.

Foto: COMPUTER BILD

Ein echter Sprung nach vorn! Mit neuem Bildsensor und schnellem Bildprozessor lässt die Sony Alpha 6700 alle Vorgänger der Alpha-6000er-Serie alt aussehen und sichert sich eine Top-Platzierung in der Bestenliste der Systemkameras mit kleinerem Sensor. Sie punktet mit einer verbesserten Bildqualität, einem extrem schnellen Autofokus, einer sehr aufwendigen Motiverkennung dank KI-Zusatzchip und einer üppigen Ausstattung. Dazu gehören beispielsweise besonders viele Videofunktionen und die Möglichkeit, Video in 4K mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde aufzunehmen. Das Ganze verpackt in einem sehr kompakten und äußerst griffigen Gehäuse. Die Alpha 6700 leistet sich nur eine echte Schwäche: Der Sucher zeigt lediglich 1024×768 Bildpunkte – etwas pixelig für die Preisklasse der Sony, die als Gehäuse etwa 1.400 Euro und mit dem getesteten Zoom knapp 1.745 Euro (Stand: August 2024) kostet.

Sony Alpha 6700 im Test

Die Sony Alpha 6700 ist schön kompakt und leicht, sie liegt gut in der Hand. Die eingebaute TEchnik sorgt für tolle Aufnahmen.

Foto: COMPUTER BILD

Digitalkameras unterteilt man in vier Arten: Bridge-Kameras, Kompaktkameras, Spiegelreflexkameras und Systemkameras. Der wichtigste Unterschied dabei: Bei Bridgekameras und Kompaktkameras ist das Objektiv fest eingebaut, bei einer Spiegelreflex oder einer Systemkamera lässt es sich dagegen austauschen. Das ist vor allem für anspruchsvolle Fotografinnen und Fotografen ein echter Vorteil, denn je nach Motiv lässt sich ein dazu optimal passendes Objektiv montieren. Die Hauptmerkmale für jede der vier Kameraarten sowie Tipps zur Objektivwahl finden Sie in den nächsten Absätzen.

Bildqualitätsmessungen mit Image Engineering

Mit einer speziellen Testvorlage und einer Spezialsoftware ermittelt COMPUTER BILD die Bildqualität. Dabei wird die Vorlage in mehreren Lichtsituationen fotografiert.

Foto: COMPUTER BILD

Egal ob Profi-Systemkamera für über 7.000 Euro oder kleine Kompaktkamera – alle Digitalkameras müssen sich dem gleichen Test-Parcours stellen. Los geht es mit einer aufwendigen Bestimmung der Fotoqualität bei Tageslicht (1.000 Lux), etwas weniger Licht (300 Lux) und Schummerlicht (60 Lux). Hier setzt COMPUTER BILD Spezial-Testvorlagen von Image Engineering sowie eine besonders farbtreue Beleuchtung mit Profi-LED-Leuchten ein. Damit lassen sich beispielsweise Auflösung, Farbtreue oder Bildrauschen genau messen. Messwerte allein sind aber nur die halbe Miete bei der Bildqualität, denn in der Praxis kommt es immer wieder vor, dass Kamerahersteller die Kameraelektronik gezielt auf Messwerte optimieren. Das sorgt dann für tolle Messwerte, ohne dass die Bilder unbedingt besser aussehen.

Bildqualitätsmessungen mit Kunstkopf

Dieser Kollege wackelt nicht und wartet geduldig auf sein Foto. COMPUTER BILD bewertet mit Fotos dieses Testaufbaus die Bildqualität mit und ohne Blitz.

Foto: COMPUTER BILD

Daher entstehen mit jeder Kamera Aufnahmen einer Testszenerie. Anschließend folgt der Vergleich auf einem farbkalibrierten Monitor. Dazu kommt die Beurteilung der Videoqualität. COMPUTER BILD nimmt ein Video bei Innenraumbeleuchtung auf und bewertet anschließend Bild- und Tonqualität. Die Ausstattung der Kamera unterliegt ebenfalls einer ausgiebigen Prüfung: Beispielsweise wird ermittelt, wie schnell die Kamera bei Serienaufnahmen ist, wie schnell und genau der Autofokus die Schärfe einstellt oder wie gut der Bildstabilisator verwackelte Bilder verhindert. Einen großen Teil des Tests nehmen praktische Prüfungen ein, etwa: Wie einfach lässt sich die Kamera bedienen, wie gut per App steuern oder wie lange hält der Akku beim Filmen in 4K durch?

Eine Kamera, die alles kann, aber nicht dick aufträgt? Das ist ein Job für eine Kompaktkamera. Da steckt alles drin, was man für Fotos und Videos braucht, inklusive Blitz und Zoom. Die Hersteller lassen sich immer neue Sachen einfallen, um die Smartphone-Konkurrenz auf Abstand zu halten, bauen beispielsweise Riesen-Zooms, besonders lichtstarke Objektive, größere Bildsensoren oder einen Sucher ein.

Die Fujifilm X100VI überzeugt mit besonders detailreichen Fotos und Videos. Sie reagiert schnell bei Schnappschüssen. Die Bedienung ist simpel und erlaubt sehr einfach die Kontrolle über die Kameraeinstellungen. Ein großer Vorteil gegenüber den älteren Modellen der Serie ist der eingebaute Bildstabilisator, der auch mit langen Belichtungszeiten wackelfreie Aufnahmen ermöglicht. Wer auf viel Zoom Wert legt, dürfte mit der X100VI nicht so leicht glücklich werden. Denn das Heranholen von Motiven geht hier nur digital (und auf Kosten der Auflösung) oder mit Vorsatzlinsen (einmal mehr Weitwinkel, einmal mehr Tele). Der Preis für die X100VI: 1.800 Euro (Stand: August 2024).

Fujifilm X100VI im Test

Sieht aus wie ein Kameraklassiker, bringt aber aktuelle Technik mit. In der Fujifilm X100VI steckt ein besonders detailreicher 40-Megapixel-Sensor.

Foto: COMPUTER BILD

Am Tag gelingen mit der Canon PowerShot SX740 HS Fotos in hoher Qualität; erst bei Schummerlicht lässt die Bildschärfe sichtbar nach. Die kleine Canon braucht recht lange fürs Einschalten, reagiert danach aber fix. Nicht nur im Urlaub praktisch: In ihrem Minigehäuse steckt ein 40-fach-Zoom – damit füllen auch sehr weit entfernte Motive das Bild aus. Video nimmt die SX740 HS in 4K auf, erreicht dabei aber nicht die Qualität von Kompaktkameras mit 1-Zoll-Sensor. Schade: Auf einen Sucher verzichtet die Canon. Aktuell kostet die sie rund 550 Euro (Stand: August 2024).

Die Panasonic Lumix FZ1000 II ist ein Brocken, der es in sich hat: Die Superzoom-Kamera reagiert blitzschnell, und ihr 16-fach-Zoom bildet auch weit entfernte Motive formatfüllend ab. Der vergleichsweise große 1-Zoll-Sensor liefert richtig gute Fotos und Videos selbst bei schlechteren Lichtverhältnissen, zudem ist der Sucher schön groß und hell. Da geht der Preis von knapp 820 Euro (Stand: August 2024) voll in Ordnung.

Panasonic Lumix FZ1000 II

Ganz schön groß, aber auch schön griffig und richtig gut: die Panasonic Lumix FZ1000 II.

Foto: Panasonic

Wuchtig und schwer, aber ein echter Zoom-Riese: Die Nikon Coolpix P950 lohnt sich für Fotografinnen und Fotografen, die richtig weit entfernte Motive heranholen wollen. Die Bildqualität ist bei Tageslicht ordentlich, Schummerlicht mag die Nikon aber nicht – da leidet die Bildqualität deutlich. Mondaufnahmen sind mit der P950 aber kein Problem: Der Erdtrabant bekommt auch nachts genügend Licht von der Sonne und das 83-fach-Zoom holt ihn formatfüllend heran. Kostenpunkt für die Coolpix P950: knapp 825 Euro (Stand: August 2024).

Mit einer Spiegelreflex bekommt man immer eine etwas größere Kamera, die nicht mehr so einfach in die Jackentasche passt wie die meisten Kompaktkameras. Doch Größe ist in diesem Fall kein Nachteil: Schon Modelle für Einsteigerinnen und Einsteiger liegen dank großer Griffe gut in der Hand und bieten genügend Platz für ein großes Display, Einstellräder und -tasten. So lassen sich die Kameraeinstellungen schnell anpassen, wenn man mal nicht mit der Vollautomatik fotografieren will. Die Bildsensoren sind klar größer als bei Handy oder Kompaktkamera und sammeln so viel mehr Licht ein. Das sorgt für eine bessere Bildqualität. Besonders deutlich wird das bei größeren Ausdrucken und bei Aufnahmen bei wenig Licht – die Bilder sehen auch bei Schummerlicht klasse aus. Der größere Sensor hat aber noch einen Nebeneffekt, der vor allem für Porträts toll ist: Bei offener Blende fällt die Schärfentiefe vergleichsweise gering aus – damit lassen sich Motiv und Hintergrund sehr einfach voneinander trennen. Ebenfalls immer dabei: ein Sucher. Damit ist bei strahlendem Sonnenschein ein genauer Blick auf das Motiv möglich, wenn auf dem Display nur noch Spiegelungen zu sehen sind. Ein Vorteil gegenüber günstigen Kompakt- und Systemkameras, die aus Kostengründen oft auf einen Sucher verzichten.

Die Nikon D780 ist eine rundum gelungene Mischung: Das sehr solide Gehäuse liegt gut in der Hand, die Bedienung ist für erfahrene Fotografen und Fotografinnen sehr einfach, nur die Fülle der Funktionen erfordert ab und an etwas Handbuchstudium. Der 24-Megapixel-Sensor der D780 punktet bei jedem Licht – selbst mit ISO 6400 sehen die Aufnahmen gut aus. Zudem bringt er einen schnellen Phase-Change-Autofokus mit, ein Vorteil beim Fotografieren und Filmen im LiveView. Für Sport- und Action-Fotos gucken Fotogarfierende am besten durch den Sucher. Dann gibt es einen ziemlich schnellen und sehr genauen Autofokus – da sind nur noch die Profi-Top-Modelle besser! Und die sind deutlich teurer als eine Nikon D780 – diese gibt es als Gehäuse für knapp 1.950 Euro, mit dem getesteten Zoom im Kit ab etwa 3.800 Euro (Stand: August 2024).

Nikon D780 im Test

Ein solider Brocken und richtig gut: Die Nikon D780 überzeugte im Test mit hohem Tempo und toller Bildqualität – selbst bei sehr wenig Licht.

Foto: COMPUTER BILD

Die Canon EOS 2000D zeigt dank 24-Megapixel-Sensor detailreiche Bilder, die auch groß ausgedruckt richtig gut aussehen. Die kleine Canon ist sehr leicht zu bedienen und reaktionsschnell – gut für Schnappschüsse. Bei Serien reißt sie aber keine Bäume aus: Drei Bilder pro Sekunde sind für Sportfotografierende zu wenig. Video ist keine Stärke der Canon EOS 2000D – sie nimmt nur in Full HD (1920×1080 Pixel) auf. Der Preis dagegen schon: Mit dem empfehlenswerten Zoom EF-S 18–55mm f3.5-5.6 IS II kostet sie etwa 445 Euro (Stand: August 2024) zu bekommen.

Canon EOS 2000D im Test

Der Blitz der Canon EOS 2000D klappt im Vollautomatikmodus (grünes Symbol auf dem Programmwahlrad) ohne weiteres Zutun aus.

Foto: COMPUTER BILD

Wichtigster Vorteil einer Digitalkamera gegenüber Smartphones: Ein optischer Zoom gehört fast immer zur Ausstattung. Das reicht vom Weitwinkel für enge Gassen oder größere Gruppen bis zur Tele-Einstellung, mit der weit entfernte Motive formatfüllend aufs Bild kommen. Extreme Tele-Bereiche erreichen Bridge-Kameras wie die Canon Powershot SX540 HS (50-fach-Zoom) oder die Nikon Coolpix B600 (60-fach-Zoom) oder die oben genannten Coolpix-Modelle P950 und P1000. Doch selbst extrem kompakte Modelle bieten eine ordentliche Vergrößerungsmöglichkeit – die Panasonic Lumix TZ96D etwa einen 30-fach-Zoom. Für Porträts ist ein leichtes Tele besser als eine Smartphone-Weitwinkellinse, die Proportionen sehen damit natürlicher aus. Top-Smartphones sind zwar meistens mit zusätzlichen Tele-Linsen ausgestattet, dahinter verbergen sich jdoch oft einfachere Aufnahmesensoren als hinter der Hauptlinse, die Bildqualität fällt dadurch im Telebereich oft ab.

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Wer Geld sparen und gleichzeitig die Umwelt schonen möchte, greift zu gebrauchten Digitalkameras oder Modellen, die refurbished sind. Dabei handelt es sich um Geräte, die der Hersteller oder Händler generalüberholt und geprüft hat, etwa nachdem Käuferinnen und Käufer sie zurückgegeben haben. Je nach Einzelfall können die Kameras beispielsweise kleinere optische Mängel aufweisen. Preislich lohnt es sich im Vergleich zum Neuprodukt in der Regel deutlich. Eine große Auswahl an Modellen, die gebraucht oder refurbished sind, finden sie bei Ebay.

Wer eine besonders vielseitige Kamera sucht, landet schnell bei einer Spiegelreflex- oder einer Systemkamera, für die es ein großes Angebot an Objektiven und Zubehör gibt. Das Duell mit den Spiegelreflexmodellen haben die Systemkameras inzwischen für sich entschieden – fast alle Neuheiten, egal ob Kameras oder Objektive, kommen inzwischen für Systemkameras. Und selbst wer viel Sport fotografiert, kann inzwischen zu einer Systemkamera greifen – Profi-Modelle wie die Canon EOS R3, die Nikon Z9 oder die Sony Alpha 1 punkten mit einer extrem aufwendigen Motiverkennung (besser als jede Spiegelreflex) und führen die Schärfe so gut nach wie eine Top-Spiegelreflex. Und inzwischen gibt es auch günstigere Systemkameras mit Top-Autofokus wie die Canon EOS R7. Bei Spiegelreflexkameras ist die Nikon D6 die beste bei der Schärfenachführung, dicht gefolgt von der Canon EOS-1 X Mark III, dann kommen die älteren Canon-Modelle Canon EOS-1D X Mark II, Canon EOS 5D Mark IV und Canon EOS 7D Mark II sowie die älteren Nikon-Modelle Nikon D5 und die D500. Ein letzter Spiegelreflex-Vorteil: Deren Akkus halten meist länger durch. Mit ihnen lässt sich ein ganzes Fußballspiel lang ohne Akku-Wechsel fotografieren. Modelle wie die Canon EOS 90D oder die Nikon D780 schaffen schnell mal 3.000 Fotos oder mehr mit einer Akkuladung. Das klappt mit Systemkameras oft nur, wenn ein Batteriegriff mit Zusatz-Akku an der Kamera steckt oder wenn wie bei der Canon EOS R3 und der Nikon Z9 ein besonders leistungsstarker Akku im Gehäuse zum Einsatz kommt.
Gut bei einer Spiegelreflex: Fotografierende gucken direkt durchs Objektiv; das Sucherbild ist so immer verzögerungsfrei. Wenn es düster wird, verdunkelt sich das Sucherbild dieser Kameras entsprechend zum Umgebungslicht. Das passiert bei einer Systemkamera nicht – sie zeigt das Bild schon vor der Aufnahme so an, wie Belichtung und Farbdarstellung ungefähr ausfallen. Dafür brauchen Systemkameras immer ein paar Millisekunden zur Bildverarbeitung. Bei aktuellen Modellen wie der Panasonic Lumix S5 II oder der Fujifilm X-T5 und gutem Licht sieht man kaum eine Verzögerung, vor allem wenn der Sucher mit einer höheren Bildwiederholfrequenz arbeitet – da sind 85 bis 240 statt der sonst üblichen 60 Bilder pro Sekunde drin. Mit hoher Bildwiederholfrequenz verbraucht der Sucher mehr Strom, daher ist diese Funktion meist ab Werk abgeschaltet, doch lässt sie sich im Kameramenü nachträglich aktivieren. Manchmal ist die Auflösung zugunsten des Tempos reduziert, etwa bei der Sony Alpha 1, wenn der Sucher mit 240 Bildern pro Sekunde arbeitet. Der Sucher mit der geringsten Verzögerung bieten die Nikon Z9 und die Nikon Z8 dank besonders aufwendiger Datenverarbeitung: Die Bilddaten werden parallel bearbeitet: Einmal für die Anzeige im Sucher und einmal für das Speichern auf der Speicherkarte. Mit den Standardeinstellungen kann das Sucherbild bei schnellen Kameraschwenks ruckeln, vor allem ältere Systemkameras sind hier nicht in der Lage, die Bilder schnell genug zu verarbeiten. Ebenfalls ruckelig zeigt sich das Sucherbild möglicherweise, wenn es so dunkel wird, dass der Sensor es nicht mehr schafft, 60 Bilder pro Sekunde mit ausreichender Helligkeit auszulesen, und deshalb die Bildwiederholfrequenz reduziert. Wer bei einer Spiegelreflex wissen will, wie Belichtung oder Weißabgleich ausfallen, muss in den LiveView wechseln und über das eingebaute Display fotografieren.
4K-Videos (3840×2160 Pixel) bieten deutlich mehr Details als Full-HD-Videos (1920×1080). Besonders auf einem UHD-Fernseher, aber auch auf einem Monitor oder TV-Gerät mit Full-HD-Auflösung oder hochgeladen auf YouTube sehen die Clips meist besser aus. Wer eine Kamera zum Filmen mit 4K-Auflösung sucht, findet bei Panasonic eine besonders große Auswahl. Bereits in der Kompaktklasse gibt es 4K-taugliche Geräte, etwa die Panasonic Lumix TZ96D. Wer gern mit der Schärfentiefe spielt, nimmt ein Modell mit größerem Sensor wie die Panasonic Lumix TZ202D oder die Panasonic Lumix LX15 – oder eine Systemkamera: Selbst das kleinste aktuelle Modell, die Panasonic Lumix GX880, filmt in 4K. Sony hat ebenfalls ein üppiges Angebot an Modellen, die Videos in 4K aufnehmen. Dazu gehören teure Vollformat-Systemkameras wie die Sony Alpha 7R V und die Alpha 9, aber auch Kompaktkameras wie die Sony Cyber-shot RX10 III und die Cyber-shot RX100 VII. Die beste 4K-Videoqualität liefern aktuell die Vollformat-Systemkameras Nikon Z6 (und Z6 II), Panasonic Lumix S1, Sony Alpha 7 IV und Sony Alpha 7C II sowie das Spiegelreflexmodell Nikon D780, das den gleichen Sensor wie die Z6 nutzt – sie verwenden bei der Videoaufnahme die volle Auflösung des Sensors und rechnen diese dann auf 4K herunter. Für Videos mit besonders geringer Schärfentiefe und bei wenig Licht sind sie am besten geeignet. Für das Urlaubsvideo eher etwas überdimensioniert sind die Canon EOS-1D X Mark III und die Panasonic Lumix S1H – die können sogar in 5,5K (Canon, 5472×2886 Pixel) und 6K (Panasonic, 6000×4000 Pixel) filmen. Die detailreichsten Videos liefern aktuell die Kameras mit Video in 8K (Auflösung 7680×4320 Pixel). Das können meist aber nur teure Profi-Modelle wie die Canon EOS R5, die Nikon Z8, Nikon Z9, die Sony Alpha 7R V oder die Sony Alpha 1.
Sollen auch Kleinigkeiten beim Aufnehmen nicht verloren gehen, lohnt sich ein Blick auf die Sony Alpha 7R V. Sie liefert Aufnahmen in Top-Qualität, egal ob Foto oder Video, ob Studio- oder Actionaufnahmen. Fotos mit 60 Megapixeln und Videos in 8K füllen die Speicherkarte jedoch ziemlich flott. Da lohnt es sich, die schnelleren CFexpress-Karten zu verwenden, um die riesigen Datenmengen zügiger zu überspielen. Ein Tribut an die extrem hohe Auflösung: Bei sehr hoher ISO-Einstellung ab ISO 6400 leidet die Bildschärfe etwas stärker als bei Kameras mit niedriger Auflösung. Die Fotos werden leicht flächig. Erhältlich ist das Gehäuse der Sony Alpha 7R V ab etwa 4.400 Euro, im Kit mit dem getesteten Zoom geht es für knapp 5.000 Euro über die Ladentheke (Stand: August 2024).

Sony Alpha 7R V im Test

Der entgeht kein Detail: Die Sony Alpha 7R V liefert tolle Bildqualität und filmt scharfe 8K-Videos.

Foto: COMPUTER BILD

Der größte Vorteil von Spiegelreflex- und Systemkameras ist das wechselbare Objektiv. Für Porträts ist beispielsweise ein lichtstarkes Kurz-Tele perfekt. Gute Objektive wie das EF 50mm f1.8 STM oder das AF-S Nikkor 50mm f1.8 G gibt es schon für unter 200 Euro. Mit einer APS-C-Kamera wie der Canon EOS 2000D oder der Nikon D3500 liegen ihre Brennweiten bei etwa 80 Millimetern (umgerechnet aufs Kleinbildformat). Damit gelingen mit kleinem Budget Porträts, bei denen der Hintergrund in Unschärfe versinkt (Bokeh-Effekt) – Smartphones schaffen das nicht beziehungsweise nicht so schön, trotz Porträtmodus bei vielen neueren Handys wie dem Apple iPhone 15 Pro Max, dem Samsung Galaxy S23 Ultra oder dem Xiaomi 13. Systemkamerabesitzer und -besitzerinnen kommen nicht ganz so günstig weg, müssen aber trotzdem keine Riesensummen für ein Porträtobjektiv bezahlen: Ab etwa 230 Euro gibt es etwa das M.Zuiko 45mm f1.8 oder das E 50mm f1.8 OSS für APS-C-Kameras wie die Sony Alpha 6400 ab etwa 220 Euro und ab etwa 330 Euro das Lumix G 42,5mm f1.7 OIS für Micro-Four-Thirds-Kameras von Panasonic sowie Olympus. Objektive für das Vollformat wie das Nikkor Z 85mm f1.8 S oder das FE 85mm f1.8 sind deutlich größer und schwerer, hier müssen Fotografen und Fotografinnen eher 400 Euro und mehr einplanen. Alle großen Kamerahersteller bieten Dutzende Wechselobjektive an. Dazu kommen die Objektive von Spezialherstellern wie Tamron, Tokina, Sigma, Zeiss. Tipps zur Auswahl der richtigen Linse finden Sie im Objektiv-Ratgeber.
Wer mit knappem Budget auf der Suche nach einer Kamera ist, hat viele Möglichkeiten, Geld zu sparen. So finden Sie beispielsweise in jedem Test einen Link zu Amazon und zur Preisvergleichsseite idealo – dort lässt sich der günstigste Händler finden. Auch ein Blick in die Bestenlisten von COMPUTER BILD lohnt sich, denn da sind die Kameras bei gleicher Note nach Preis sortiert – wer vorne steht, ist also günstiger. Ein weiterer Tipp: Neue Kameras sollten Sie nicht gleich kaufen, denn in den ersten Monaten nach der Vorstellung eines Modells sinken die Preise kaum. Ein Beispiel: Die Nikon Z6 II kostete bei der Vorstellung im Oktober 2020 mit dem Kit-Objektiv Nikkor Z 24-70mm f4 S 2.800 Euro – ein Jahr später war der Preis auf 2.350 Euro gesunken. Inzwischen kostet die Systemkamera nur noch knapp 2.100 Euro (Stand: August 2024). Viel Geld lässt sich bei Rabattaktionen der Hersteller sparen: Die gibt es beispielsweise, wenn man neben der Kamera noch ein oder mehrere Objektive kauft – oder zeitlich begrenzt vor den Sommerferien und vor Weihnachten. Vor allem bei teureren Kameras kommen da schnell ein paar Hundert Euro Ersparnis zusammen.

Die Auswahl an Digitalkameras ist riesig. Modelle wie die Sony ZV-1 und die Sony Cyber-shot RX100 VI bringen beispielsweise einen großen Sensor mit, der für eine höhere Bildqualität sorgt. Wenn eine Kamera (fast) alles können soll, ist eine Bridge-Kamera wie Panasonic Lumix FZ1000 II eine gute Wahl. Noch mehr Möglichkeiten bietet eine Spiegelreflex oder eine Systemkamera, denn hier lässt sich das Objektiv austauschen. Das kann teuer werden, muss es aber nicht. Günstige Modelle wie die Canon EOS 2000D gibt es ab etwa 400 Euro, die beste der Besten ist aktuell die Nikon Z9, die allerdings mehr als zehnmal teurer ist – ein echtes Profi-Werkzeug für knapp 4.800 Euro. Dass eine tolle Kamera mit Vollformat-Bildqualität nicht die Welt kosten muss, zeigt die Nikon Z5, die es mit Objektiv schon für etwa 1.120 Euro gibt. Und wer sich mit einem kleineren Sensor im APS-C-Format zufrieden gibt, bekommt mit der Canon EOS R7 und der Sony Alpha 6700 Systemkameras als Action-Spezialistinnen, die Profi-Topmodellen beim Tempo und beim Autofokus kaum nachstehen.

Welche Digitalkamera ist gut und günstig?

Teuere Digitalkameras schaffen meist locker eine gute Note im Test. Günstigen Modellen gelingt das eher selten, aber auch hier gibt es empfehlenswerte Modellw wie die Spiegelreflexkamera Canon EOS 2000D, die nur knapp an einer guten Note vorbeischrammt (Testnote 2,5).

Welche Digitalkamera macht die besten Fotos?

Bei gutem Licht ist die Fujifilm GFX 100S die Beste – ihr 100-Megapixel-Sensor liefert extrem detailreiche Fotos. Bei Schummerlicht sind aktuelle Vollformatkameras mit einer (vergleichsweise) niedrigen Auflösung von 20 oder 24 Megapixeln am besten. Dazu zählen beispielsweise die Canon EOS R6 Mark II, die Nikon Z6 II oder die Sony Alpha 7C. Der beste Kompromiss aus hoher Auflösung und hoher Lichtempfindlichkeit sind Vollformat-Kameras mit 45 bis 50 Megapixeln wie die Canon EOS R5, die Nikon Z8, die Nikon Z9, die Sony Alpha 7R V und die Sony Alpha 1.

Welche kompakte Digitalkamera ist die beste?

Bei den Kompaktkameras hat Fujifilm aktuell die Nase vorn: Die Fujifilm X100VI ist die beste im Test von COMPUTER BILD. Sie bietet viel Tempo und eine tolle Bildqualität in einem kompakten Gehäuse – gehören aber auch zu den teuersten Kompaktmodellen auf dem Markt.

Welche Digitalkamera für Hobbyfotografinnen und -fotografen?

Hobbyfotografinnen und -fotografen können ruhig teure Profi-Modelle kaufen, wenn es das Budget hergibt. Wer ganz neu mit dem Fotografieren per Digitalkamera anfängt, sollte aber lieber mit einem kleineren Modell wie der Canon EOS R100, Nikon Z50, der Panasonic Lumix GX80 oder der Sony Alpha 6100 starten. Diese Systemkameras sind noch bezahlbar und lassen sich später mit Objektiven und anderem Zubehör, etwa einem Blitz, so erweitern, dass auch Anspruchsvolle zufrieden sind.

Wie viel kostet eine gute Fotokamera?

Günstigstes aktuelles Modell ist die Kompaktkamera Panasonic Lumix LX15 für 530 Euro. Für eine gute Spiegelreflex oder eine Systemkamera muss man mit Objektiv mindestens 550 bis 600 Euro einplanen, bei einer Bridgekamera 820 Euro (etwa für die Panasonic Lumix FZ1000 II).

Welche Kamera bis 300 Euro?

Welche Kamera bis 500 Euro?

Ein Budget von etwa 500 Euro reicht für eine empfehlenswerte Spiegelreflex wie die Canon EOS 2000D. Bei Systemkameras gibt es aktuell leider nur wenige empfehlenswerte Modelle um 500 Euro wie die Panasonic Lumix GX80.

Was ist wichtig für eine gute Digitalkamera?

Eine hohe Bildqualität ist das Wichtigste, doch das nützt wenig, wenn die Ausstattung zu spartanisch oder das Tempo zu niedrig ist. Ein ausgiebiger Blick in die ausführlichen Tests von COMPUTER BILD (am besten in mehrere) hilft, um zu entscheiden, ob eine Kamera den eigenen Ansprüchen genügt.

Welche Spiegelreflexkamera für Anfängerinnen und Anfänger?

Anfängerinnen und Anfänger greifen am besten zu einem günstigen Modell wie der Canon EOS 2000D. Allerdings fahren die beiden großen Spiegelreflexhersteller Canon und Nikon ihre Modellpaletten im Spiegelreflexbereich herunter. Wer komplett neu anfängt, sollte daher eine Systemkamera wie die Canon EOS R100, die Nikon Z50 oder die Sony Alpha 6100 in Erwägung ziehen – hier sind in Zukunft mehr neue Modelle, Objektive und anderes Zubehör zu erwarten.

Welche Kamera eignet sich für YouTube-Videos?

Fast alle, denn die meisten aktuellen Digitalkameras nehmen Videos auf. Es lohnt sich aber, eine Kamera mit größerem Bildsensor zu nehmen (1 Zoll, APS-C oder Vollformat). Die liefern nicht nur eine höhere Bildqualität, sondern auch ein schöneres Bokeh (Unschärfe im Hintergrund). Wer vor allem Moderationen dreht, sollte auf einen Augen-Autofokus bei Videoaufnahmen achten – das können oft nur neuere Modelle. Und wer viel für soziale Netzwerke wie Instagram oder TikTok aufnehmen will, greift am besten zu einer Digitalkamera wie der Sony Vlog-Kamera ZV-1 oder der Panasonic Lumix GH110, die Videos automatisch als Hochformat markieren, wenn sie als solches aufgenommen werden. Das spart lästiges Nacharbeiten.

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