Als Arbeitnehmer würde sich die Festplatte langsam auf den Ruhestand vorbereiten, sie wird dieses Jahr 67. Als Speicher für PC und Laptop bleibt sie dagegen heiß begehrt, denn sie bietet besonders viel Speicherplatz fürs Geld. Das gilt vor allem für 3,5-Zoll-Modelle. Die lassen sich als externe Festplatten sehr einfach am PC nutzen, auf Wunsch auch an mehreren. Modelle ab 8 Terabyte bieten das beste Preis-Leistungs-Verhältnis: 1.000 Gigabyte Speicherplatz gibt es schon für knapp 20 Euro.
Die WD_Black D10 Game Drive ist eigentlich für Gamer gedacht, das sehr hohe Tempo kann aber jeder brauchen – vor allem beim Schreiben hängt die D10 die Konkurrenz ab. Ein kleiner Lüfter im Gehäuse schützt die Festplatte vorm Überhitzen und nervt kaum mit Lärm. Prima Zugabe: der eingebaute USB-Hub mit zwei Buchsen für Zubehör. Der Preis dafür: 200 Euro (Stand: April 2023).
Viel Speicher zum kleinen Preis ist das Motto bei der Intenso Memory Center: Hier gibt es genau so viel Speicher wie beim Testsieger für rund 150 Euro (Stand: April 2023). Dafür müssen sich Käuferinnen und Käufer mit einer besonders knappen Ausstattung und weniger Tempo begnügen. Beim Einsatz als Datenlager ist das verschmerzbar.
Niemand will lange auf das Überspielen von Daten warten – daher ermitteln die Tester von COMPUTER BILD das Tempo der externen Festplatten ganz genau: Sie messen mit speziellen Testprogrammen (Benchmarks) und kopieren größere Datenmengen auf die Festplatten. Das Tempo beim Schreiben und Lesen von Daten ermitteln sie mit drei unterschiedlichen Dateigrößen: mit sehr großen Files (mehr als 1 Gigabyte pro Datei), etwa Videodateien, mit mittelgroßen Files (mehrere Megabyte pro Datei), etwa Fotos und Musikstücke, sowie kleinen Files (wenige Kilobyte), zum Beispiel kurze Texte oder Konfigurationsdateien.
Neben den Tempomessungen ermitteln die Tester von COMPUTER BILD die Abmessungen der externen Festplatten und stellen fest, welches Zubehör beiliegt. Dabei berücksichtigen sie unter anderem, wie lang das mitgelieferte USB-Kabel ist und welchen Anschluss es für PC, Tablet oder Notebook bietet.
Die getesteten Festplatten bieten zwischen 7451 und 11 175 Gigabyte nutzbaren Speicherplatz – das lässt sich mit Office-Dateien kaum füllen, mit Fotos und Videos dagegen schon: Wer beispielsweise in 4K filmt, erzeugt schnell 1 Gigabyte pro Minute. Bei den getesteten Modellen passen trotzdem bis zu 186 Stunden auf eine Festplatte. Eine externe 3,5-Zoll-Festplatte ist auch der richtige Lagerort für Datensicherungen. Einmal eingerichtet, laufen die meist automatisch im Hintergrund ab. Da stört es dann kaum, dass eine externe Festplatte niemals das Tempo einer aktuellen SSD erreicht. Und der riesige Speicherplatz schluckt jede Menge Backups. Da lassen sich leicht mehrere Versionen sichern, selbst wenn einzelne Dateien Gigabytes verschlingen, etwa eine große Katalogdatei des Bildbearbeitungsprogramms Lightroom. Noch ein Vorteil (nicht nur bei der Datensicherung): Viele Dateien gehen durch versehentliches Löschen oder Formatieren verloren. Das ist auch bei einer externen Festplatte nervig, lässt sich mit Datenrettungsprogrammen aber leichter als bei einer SSD reparieren. Denn die Daten sind für Rettungsprogramme leichter zu finden, da sie auf einer Festplatte meist hintereinander geschrieben werden. Bei einer SSD sind die einzelnen Dateiteile oft weit verstreut, das macht es schwieriger, die Fragmente bei der Datenrettung zusammenzusetzen.
Die getesteten Festplatten kommen einsatzbereit zu Käuferin oder Käufer – jedenfalls solange sie an einen Computer mit Windows-Betriebssystem andocken sollen. Wer eine Festplatte an PC und Mac nutzen möchte, sollte sie im ExFAT-Format einrichten – das können Windows und macOS lesen und schreiben. Umformatieren geht mit dem Festplattendienstprogramm von macOS sehr einfach. Unter Windows braucht es ein paar Klicks mehr. Der Nutzer muss etwa vor dem Formatieren ExFAT statt dem voreingestellten NTFS auswählen. Bei neueren Testkandidaten ist ein Neuformatieren überflüssig: Die WD My Book sowie die Seagate-Modelle One Touch Hub und Expansion Desktop Drive kommen beispielsweise bereits ab Werk mit ExFAT.
Auch wenn die getesteten Festplatten bei Weitem nicht das Tempo einer externen SSD erreichen, das Duell mit den kleineren 2,5-Zoll-Modellen gewinnen sie fast immer deutlich. Im Testfeld hat der Testsieger WD_Black D10 Gaming Drive klar die Nase vorn. Der Grund: Hier drehen die Scheiben mit 7.200 Umdrehungen pro Minute, bei den Konkurrenten dagegen nur mit 5.400 Umdrehungen. Bei der WD_Black flitzen die Daten so einfach schneller unter die Schreib-Lese-Köpfe. Ein Drittel mehr Drehzahl bedeutet aber nicht ein Drittel mehr Tempo, die Datendichte spielt fürs Tempo ebenfalls eine Rolle. Je mehr Sektoren (die jeweils 4 Kilobyte Daten speichern) die Hersteller in jede der abertausend Spuren quetschen, desto höher ist das Tempo bei der Datenübertragung. Das zeigen die Testkandidaten mit 10 und 12 Terabyte Speicherkapazität: Die One Touch Hub war so beim Lesen noch ein bisschen schneller als die WD_Black. Oder die WD My Book, die dem hauseigenen Top-Modell beim Schreiben ziemlich dicht auf die Pelle rückt.
Externe Festplatten werden fast immer über USB angeschlossen. Kein Wunder, schon das Tempo von USB 3.0 reicht, vorgestellt im Jahr 2008, fließen hier bis zu 5 Gigabit pro Sekunde (5 Gbps). Genug für den Datenaustausch: So sind gut 500 Megabyte pro Sekunde möglich – die schnellsten Festplatten im Test erreichen nur etwa die Hälfte davon. Daher steckt in den Festplatten meist eine Buchse mit USB 3.1 Gen1, manchmal mit USB 3.2 Gen1 (beide mit 5 Gbps). Bei der Bauform der Buchse sieht das dann etwas anders aus (siehe Bild unten):
USB-A: War ursprünglich ausschließlich für Computer gedacht, aber lange Zeit auch bei externen Festplatten weitverbreitet. inzwischen ist der Anschluss geworden, zu den wenigen Ausnahmen mit USB-A gehört die Silicon Power Stream S07.
USB-B: Gibt es in vier Varianten, bei externen Festplatten kommt meist die breitere Micro-Variante des USB-B-Steckers zum Einsatz. Die ist inzwischen so verbreitet, dass sie meist als USB-B ohne weitere Zusätze bezeichnet wird.
USB-B (groß): Für externe Festplatten wurde mit USB 3.0 ein neuer, größerer Stecker eingeführt – zu groß für die kleineren 2,5-Zoll-Festplatten. Seagate und WD setzen daher auf USB-B, um ihre Festplatten mit einheitlichen Steckern auszurüsten (2,5 Zoll und 3,5 Zoll). Zu den wenigen Modellen mit großer USB-B-Buchse zählt die Intenso Memory Center.
USB-C: Bei externen SSDs hat sich dieser kompakte Stecker inzwischen durchgesetzt. Bei externen Festplatten ist er dagegen noch sehr selten. Zu den wenigen Ausnahmen gehört beispielsweise das sehr teure Profimodell Sandisk Professional G-Drive. Dessen größte Variante ist aktuell auch die einzige externe Festplatte mit einer schnelleren USB-Buchse (USB 3.2 Gen2 mit 10 Gbps).
Die Ausstattung beschränkt sich bei externen Festplatten meist auf das Nötigste. Im Karton liegen Festplatte, USB-Anschlusskabel und das für den Betrieb notwendige Netzteil. Seagate und WD legen bei vielen Modellen ein Netzteil mit mehreren Steckern bei. So lässt sich die Festplatte etwa auch bei einem Urlaub in Ländern mit anderer Steckdosennorm wie Großbritannien nutzen. Drei Festplatten bieten zudem einen eingebauten USB-Hub: WD_Black D10 Game Drive sowie die beiden Seagate-Modelle Backup Plus Hub und One Touch Hub (siehe Bild unten).
Die WD_Black D10 Game Drive (Testnote 1,3) holt mit dem höchsten Tempo klar den Testsieg. Der Aufpreis dafür fällt aber recht gering aus – die WD_Black bietet 8 Terabyte Speicherplatz und kostet aktuell 200 Euro (Stand: April 2023), etwa 45 bis 50 Euro mehr als die gleich großen, aber langsameren Konkurrenten Intenso Memory Center (Testnote 2,7) und Seagate Expansion Desktop Drive (Testnote 2,8). Besonders viel Speicherplatz (12 Terabyte) und ein hohes Tempo bringen die Seagate One Touch Hub (Testnote 1,7) und die WD My Book (Testnote 1,8) mit.
Welcher externe Speicher ist der beste?
Welche externe Festplatte ist am zuverlässigsten?
Es gibt nur noch zwei große Hersteller von Festplatten: Seagate und Western Digital (WD). Andere Anbieter von externen Festplatten verwenden in ihren Modellen Laufwerke der beiden Firmen. Bei der Zuverlässigkeit gibt es keine nennenswerten Unterschiede.
Welche externe Festplatte mit 1 TB ist gut?
Achten Sie darauf, dass Sie eine Festplatte aus der gleichen Serie kaufen, die COMPUTER BILD mit höherer Kapazität getestet hat. Grundsätzlich ist eine größere Festplatte mit 4 Terabyte (TB) oder mehr oft die bessere Lösung, denn hier sind die Kosten pro Gigabyte meist deutlich niedriger. Ein Beispiel: Eine 2,5-Zoll-Festplatte mit 4 TB kostet etwa doppelt so viel wie ein Modell mit 1 TB. Beim 4-TB-Modell ist der Preis pro Gigabyte demnach nur halb so hoch wie beim 1-TB-Modell. Besonders viel Speicherplatz bieten 3,5-Zoll-Modelle mit bis zu 24 TB.
Welche Festplatte ist am besten?
Die Testsieger von COMPUTER BILD punkten mit hohem Tempo und sind daher besonders empfehlenswert: Im kompakten 2,5-Zoll-Format sind das die Toshiba Canvio Advance 4TB und die Intenso Memory Case 5TB, bei den größeren 3,5-Zoll-Modellen ist aktuell die Western Digital Black D10 Game Drive die Beste.
Welche Festplatte ist am schnellsten?
Im 2,5-Zoll-Format ist aktuell die Toshiba Canvio Advance 4TB und im 3,5-Zoll-Format die Western Digital Black D10 Game Drive 8TB die schnellste im Test von COMPUTER BILD.
Wie viel kostet eine gute externe Festplatte?
Das kommt auf die Baugröße an: Im kleineren 2,5-Zoll-Format müssen Sie mit etwa 110 Euro rechnen. Dafür gibt es dann ein Modell mit 4 Terabyte (TB) Speicherkapazität. 2,5-Zoll-Festplatten mit 5 TB sind etwa 10 bis 30 Euro teurer. Im größeren 3,5-Zoll-Format sollten Sie mindestens 160 Euro einplanen, bekommen dann aber auch ein Modell mit mindestens 8 TB.
Welches Speichermedium ist am sichersten?
Wenn es um den Schutz vor versehentlichem Löschen oder Formatieren geht, ist eine Festplatte besser, da sich die Daten hier leichter wiederherstellen lassen. Eine SSD ist dagegen meist unempfindlicher gegen Stürze, da keine mechanischen Bauteile zum Einsatz kommen.
Was für eine externe Festplatte brauche ich?
Nehmen Sie eine Festplatte im 2,5-Zoll-Format, wenn Sie sie häufig transportieren möchte, etwa zwischen Home-Office und Büro. Eine Festplatte im 3,5-Zoll-Format ist sinnvoll, wenn Sie besonders große Datenmengen auf einer Festplatte speichern wollen.
Was ist die beste Datensicherung?
Sichern Sie regelmäßig, am besten täglich! Es lässt sich dafür die eingebaute Sicherungsfunktion des Betriebssystems nutzen, spezielle Backup-Programme bieten aber oft noch mehr Optionen, etwa eine mehrfache Sicherung oder eine Verschlüsselung der gesicherten Daten. Speichern Sie auf einer externen Festplatte und stöpseln Sie diese nach der Datensicherung ab. So verhindern Sie, dass Schadprogramme Zugriff auf Ihre Backup-Daten bekommen.
Wie schnell ist eine HDD-Festplatte?
Festplatten im kleineren 2,5-Zoll-Format übertragen Daten mit bis zu 150 Megabyte pro Sekunde. Die größeren 3,5-Zoll-Festplatten schaffen bis zu 200 Megabyte pro Sekunde, Modelle mit 7.200 Umdrehungen pro Minute sogar bis zu 260 Megabyte pro Sekunde.