Monitore mit 32 Zoll (Bilddiagonale von 80 Zentimetern) sind heiß begehrt. Der Grund? Sie sind größer und teilweise günstiger als 27-Zöller und bieten in der Vertikalen sogar mehr Platz als 34-Zoll-Bildschirme. COMPUTER BILD hat sich im Test 15 Monitore genau angeschaut und verrät, welches Modell das richtige für Sie ist.
Das Hauptaugenmerk bei Monitoren gilt der Bildqualität. Deshalb testen die Experten im Labor von COMPUTER BILD Monitore besonders gründlich. Mithilfe spezieller Geräte (siehe Bild unten) wird die Farbgenauigkeit gemessen. Dabei untersuchen die Tester genau, wie präzise die Monitore Farben wiedergeben und welche Abweichungen es bei Graustufen gibt. Diese Werte sind besonders wichtig für Content Creator, die Fotos oder Videos bearbeiten möchten.

Die originalgetreue Darstellung von Farben ist ein wichtiges Kriterium im Monitor-Test.
Foto: COMPUTER BILD
Zusätzlich erfasst die Redaktion neben Farbabweichungen (Delta E) das Kontrastverhältnis, Helligkeitsverläufe und die Farbtemperatur. Die Anzahl der Pixel und damit die Auflösung sind ebenfalls von großer Bedeutung. Ein Glanzgrad-Messgerät, das an der Monitoroberfläche und am Rahmen angebracht ist, ermittelt, ob Reflexionen den Spielspaß oder die Arbeit stören. Neben der messtechnischen Datenerfassung führt die Redaktion auch einen Sichttest durch, um vorhandene Schwachstellen aufzudecken.

Die Farbtemperatur bestimmt, ob das Bild einen warmen oder kühlen Farbeindruck hinterlässt. Ein Wert von 6.500 K gilt als idealer Kompromiss.
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Auch die Ausstattung spielt eine entscheidende Rolle. Das Labor überprüft den Funktionsumfang der Monitore sowie die vorhandenen Eingänge. Monitore erhalten zusätzliche Punkte, wenn sie mitgelieferte Kabel und zusätzliche Anschlüsse bieten. Integrierte Extras wie Webcams, Lautsprecher oder Mikrofone tragen ebenfalls positiv zur Bewertung bei. Zudem verbessert ein USB-Verteiler (Hub) oder die Möglichkeit einer Bild-in-Bild-Darstellung die Gesamtbewertung.

Sind Laptop und Monitor via USB-C verbunden, lassen sich die USB-A-Buchsen etwa zum Anschließen von Maus, Tastatur und Festplatten nutzen (USB-Hub).
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Die Benutzerfreundlichkeit ist ebenfalls von großer Bedeutung, da Nutzerinnen und Nutzer gelegentlich Einstellungen anpassen müssen, um die bestmögliche Bildqualität zu erzielen. Daher wird auch die Bedienbarkeit in die Endnote einbezogen. Schließlich nehmen die Experten auch den Stromverbrauch unter die Lupe. Monitore sollten so energieeffizient wie möglich sein.
Alle Testkandidaten bieten dank 80 Zentimeter Bilddiagonale ausreichend Fläche, um drei Seiten im DIN-A4-Format nebeneinander darstellen zu können. Im Arbeitskontext lassen sich so etwa Word, ein Mail-Programm und der Browser gleichzeitig anzeigen. Damit erübrigt sich ein zweiter Monitor, was wiederum Platz und Kosten spart. Große Freude bereitete im Test zudem die Wiedergabe von Filmen und Serien auf den ausladenden 32-Zoll-Geräten.
Für alle anderen Gaming Monitore mit 32 Zoll gilt: je stärker die Krümmung, desto besser. Denn mit kleinerem Radius rücken die Bildränder näher an die Augen, was das Gaming-Erlebnis intensiviert. Die Krümmung ist unterschiedlich: Medions Erazer Spectator x10 (MD 22094) kommt auf 1.000R. Die Angabe bedeutet, dass das Display mit einem Radius von 1.000 Millimetern, also 1 Meter gekrümmt ist. Verglichen damit muss der VG32VQR von Asus mit recht sanften 1.800R auskommen.
Nachteil der IPS-Technik: Der Kontrast ist etwa beim HP Omen 32q mit 1.089:1 nur gerade so in Ordnung – im direkten Vergleich zur kontraststarken VA-Technik saufen Details in dunklen Bildbereichen merklich ab. Das satteste Schwarz und die klarsten Grauabstufungen gelangen dem Philips 32M1C5500VL (Kontrastverhältnis 4.431:1). Dafür ist der Monitor mit einer maximalen Helligkeit von 280 Candela pro Quadratmeter wahrlich keine Leuchte. Wer den Helligkeitsregler auf 100 dreht, sieht aber auch in lichtdurchfluteten Räumen genug. Richtig hell wird dagegen der Asus VQ32VQR. Mit einer Maximalhelligkeit von 536 Candela pro Quadratmeter strahlt er schon auf Helligkeitsstufe 20 hell genug für Gaming, Netflix und Browser-Aufgaben.
Wer das Beste vom Besten will, greift zu einem 4K-Monitor. Für Office und Streaming führt in der Auflösungsklasse kein Weg am Testsieger LG 32UP55NP vorbei. Der 4K-Monitor liefert 3840×2160 Pixel und zeigt alle Inhalte, mit dem man ihn füttert, knackscharf und detailreich. Wer viel mit Text und Tabellen arbeitet, wird die feine Pixelstruktur von 140 dpi (dots per inch) zu schätzen wissen. Mindestens genauso wichtig wie die Auflösung ist die Farbwiedergabe. Die sorgt beim LG dank komplett abgedecktem Standard-Farbraum für kräftige Farben. Noch einen Tick natürlichere Farben schaffte der Lenovo ThinkVision T32h-20. Der kann fast den kompletten sRGB-Farbraum und den etwa für Filmer wichtigen DCI-P3-Farbraum zu mehr als 90 Prozent abdecken. Allerdings hat er besonders für Fotografen und Filmer ein Manko, da er nur WQHD-Auflösung schafft. Für möglichst scharfe Bilder sind 4K-Monitore (3848×2160 Pixel) besser geeignet. Zumal mittlerweile selbst günstige Smartphones Aufnahmen mit hoher Auflösung liefern.
Überaus anschlussfreudig ist der Samsung ebenfalls, denn er besitzt HDMI- sowie USB-C-Ports, um Bild und Ton zu übertragen. Die USB-C-Buchse kann Notebooks gleichzeitig mit Strom versorgen (Power Delivery). Sind Laptop und Monitor via USB-C verbunden, lassen sich zudem die USB-A-Buchsen etwa zum Anschließen von Maus, Tastatur und Festplatten nutzen. Neben dem Samsung haben der LG, der AOC und der Lenovo eine solch praktische USB-C-Hub-Funktion. An Gaming-Monitoren fehlt die USB-C-Buchse in der Regel (außer beim MSI MPG 321URXDE QD-OLED), dafür gibt es fast immer den für Zocker wichtigen DisplayPort-Anschluss. Der Iiyama G-Master bietet immerhin einen USB-B-Hub. Mangels USB-C muss dann aber neben dem DisplayPort- (oder HDMI)-Kabel für Bild und Ton ein USB-B-Kabel zum Rechner für den Anschluss von Zubehör verlaufen.
Wer die knackscharfe 4K-Auflösung fürs Office will, sollte zum Testsieger LG 32UP55NP greifen – der Preis (302 Euro) ist mehr als fair für die gebotene Leistung. Wem WQHD zum Arbeiten reicht, bekommt mit dem Viewsonic VA3209-2K-MHD den günstigsten jemals von COMPUTER BILD getesteten 32-Zoll-Monitor (197 Euro). Preisbewusste Gamer holen sich den Philips 32M1C5500VL (233 Euro) ins Haus, der neben einer hohen Bildwiederholrate mit kurzen Schaltzeiten und tollem Kontrast glänzt. Und wer beim Zocken das Beste vom Besten will, schnappt sich den 1.400 Euro teuren Testsieger MSI MPG 321URXDE QD-OLED.
Was ist besser – ein 27- oder 32-Zoll-Monitor?
Wer in mehreren Fenstern gleichzeitig arbeiten, sich aber keinen zweiten Monitor anschaffen will, sollte zu einem 32-Zöller greifen. Gaming und Multimedia-Inhalte kommen auf einem größeren Bildschirm ebenfalls besser zur Geltung.
Welchen Monitor mit 32 Zoll?
Welche Auflösung sollte ein 32-Zoll-Monitor haben?
Für Gaming, Multimedia und Browserarbeiten ist der Bildeindruck bei WQHD-Auflösung (2560×1440 Pixel) in der Regel scharf genug. Grafiker und Content Creator greifen indes besser zu einem höher auflösenden 4K-Modell (3840×2160 Pixel).
Wie weit weg sitzen bei einem 32-Zoll-Monitor?
Ein 32-Zoll-Monitor besitzt eine Bilddiagonale von 80 Zentimetern. Für einen optimalen Schärfeeindruck sollte der Sitzabstand bei einem 4K-Monitor 120 Zentimeter (Formel: Bilddiagonale in Zentimeter mal 1,5) betragen.